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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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Risikoverlagerung zu einer weiteren Verschärfung des Ungleichgewichts<br />

führt und man aus diesem Grunde Regelungen treffen muß.<br />

Als letzter Punkt sei die Idee genannt, ein europäisches Informationszentrum<br />

zum Zulieferwesen zu gründen und auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

dieses Informationszentrums kleine und mittlere Zulieferunternehmen<br />

beson<strong>der</strong>s zu för<strong>der</strong>n. 15<br />

Bei all diesen Überlegungen aus kartellrechtlicher, zivilrechtlicher und<br />

EG-rechtlicher Sicht, die auch in <strong>der</strong> gewerkschaftlichen Debatte zum<br />

<strong>Zulieferer</strong>-Abnehmer-Verhältnis eine Rolle spielen sollten, ist allerdings<br />

nicht zu übersehen, daß diese Ansätze nicht unmittelbar zu einer Mitbest<strong>im</strong>mungssicherung<br />

führen können. Das Aufgreifen dieser Gedanken ist<br />

zwar geeignet, Probleme <strong>der</strong> <strong>Zulieferer</strong>-Industrie auch als Rechtsprobleme<br />

deutlich zu machen. Eine direkte Stärkung <strong>der</strong> Arbeitnehmerrechte<br />

ist jedoch nicht zu erwarten. Da diese jedoch - wie eingangs<br />

dargelegt - auch und gerade <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> kleinen und wirtschaftlich<br />

abhängigen Zulieferunternehmen unverzichtbar ist, soll abschließend ein<br />

weiterer Ansatz zur Mitbest<strong>im</strong>mungssicherung zur Diskussion gestellt<br />

werden: <strong>der</strong> Ansatz über »vereinbarte Mitbest<strong>im</strong>mungsstrukturen«.<br />

»Vereinbarte Mitbest<strong>im</strong>mung«<br />

Vereinbarte Mitbest<strong>im</strong>mungsstrukturen bestehen <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Praxis<br />

vor allen Dingen in drei Bereichen:<br />

- bei <strong>der</strong> Spartenorganisation,<br />

- bei <strong>der</strong> Unternehmensteilung und Betriebsaufspaltung,<br />

- in internationalen Verflechtungen.<br />

Bei <strong>der</strong> Spartenorganisation wird ein Großunternehmen o<strong>der</strong> Konzern<br />

intern organisatorisch nach verschiedenen Sparten (in <strong>der</strong> Regel entsprechend<br />

den Produkten, ggf. aber auch nach Regionen) aufgeteilt. Diese<br />

Sparten sind umfassend für ihren Bereich zuständig und werden wirtschaftlich<br />

als »Unternehmen <strong>im</strong> Unternehmen« verstanden, ohne daß<br />

formal-rechtlich eine Ausglie<strong>der</strong>ung erfolgt. Der Begriff profit-center ist<br />

in diesem Zus<strong>am</strong>menhang üblich. Die Mitbest<strong>im</strong>mung auf Aufsichtsratsund<br />

Betriebsratsebene wird durch diese Organisationsform ausgehöhlt,<br />

weil die Spartenleitungen wichtige Entscheidungsbefugnisse haben, aber<br />

we<strong>der</strong> Verhandlungspartner <strong>der</strong> Betriebsräte sind, noch vom Aufsichtsrat<br />

direkt kontrolliert werden.<br />

15 Vgl. dazu auch den Beitrag von Breit in diesem Buch.<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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