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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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schaftlichen Konsequenzen für die betroffenen Arbeitskräfte nicht eindeutig,<br />

son<strong>der</strong>n nur verdeckt und nach Funktionsbereichen segmentiert<br />

auftreten und vielfach in an<strong>der</strong>en betriebsinternen und -externen Bereichen<br />

als erwartet sichtbar werden.<br />

Dies mag einer <strong>der</strong> Gründe dafür sein, daß wir in <strong>der</strong> aktuellen Diskussion<br />

einerseits Einschätzungen vorfinden, die ausgehend von <strong>der</strong> zunehmenden<br />

Abhängigkeit <strong>der</strong> Zulieferindustrie sehr negative Folgen für die<br />

betroffenen Arbeitskräfte prognostizieren (Beschäftigungsabbau, Dequalifizierung,<br />

erhöhter Leistungsdruck u.a.). An<strong>der</strong>seits gehen Autoren,<br />

die den Blick vorrangig auf die Dezentralisierungstendenzen und die<br />

neuen kooperativen Strukturen richten, von einer breiten Durchsetzung<br />

neuer Produktionskonzepte auch in <strong>der</strong> Zulieferindustrie aus mit entsprechend<br />

zumindest teilweise positiven Konsequenzen für die Arbeitskräfte<br />

(Beschäftigungssicherung, Requalifizierung, u.a.).<br />

In unseren - hinsichtlich <strong>der</strong> Folgen für die Beschäftigten - noch nicht<br />

abgeschlossenen Untersuchungen finden sich Belege für beide Einschätzungen.<br />

So scheint sich grundsätzlich die Vermutung zu bestätigen, daß<br />

es als Konsequenz von Reorganisationsmaßnahmen in den Automobilfirmen<br />

zu einer Verlagerung von negativen Folgeerscheinungen in die<br />

vorgelagerten Produktionsstufen kommt: Beschäftigungsrisiken, verän<strong>der</strong>ter<br />

Beschäftigungsstatus (befristete Arbeitsverträge, Leiharbeit,<br />

usw.); verän<strong>der</strong>te Arbeitseinsatzformen, insbeson<strong>der</strong>e was die Arbeitszeitstruktur<br />

angeht; verschärfter Leistungsdruck u.a. finden sich in den<br />

meisten Zulieferbetrieben. Doch sind Differenzierungen hinsichtlich <strong>der</strong><br />

einzelnen Zulieferbranchen und insbeson<strong>der</strong>e hinsichtlich <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Zulieferstufen angebracht: Der Prozeß <strong>der</strong> Pyr<strong>am</strong>idisierung<br />

und Hierarchisierung von Zulieferbetrieben, <strong>der</strong> sich nach scharfen Selektionskriterien<br />

vollzieht, läßt die neuen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Abnehmerbetriebe<br />

in sehr unterschiedlicher Weise auf die Prozesse <strong>der</strong> <strong>Zulieferer</strong><br />

und die Arbeitsbedingungen <strong>der</strong> dort Beschäftigten durchschlagen. So ist<br />

davon auszugehen, daß ein Teil <strong>der</strong> größeren und innovativen Betriebe,<br />

die den Anpassungsprozeß erfolgreich bewältigen, auch hinsichtlich ihrer<br />

Folgen für die Beschäftigten von den Reorganisationsmaßnahmen <strong>der</strong><br />

Abnehmer durchaus profitieren: Bei sinken<strong>der</strong> Fertigungstiefe stabilisiert<br />

sich die Beschäftigung und <strong>der</strong> Beschäftigtenstatus, mit <strong>der</strong> Umstrukturierung<br />

eigener Fertigungs- und Organisationsstrukturen steigt vielfach<br />

das Qualifikationsniveau zumindest in einigen Teilbereichen. Die Arbeitsbedingungen<br />

gleichen sich tendenziell denen in den Abnehmerbetrieben<br />

an. Das gilt natürlich auch für die negativen Folgen von Rationalisierungs-<br />

und Flexibilisierungsprozessen: Polarisierungstendenzen, er-<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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