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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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möglichen externen Konkurrenten vergleichen zu können. Die Werke<br />

werden zu diesem Zweck in sogenannte »small business units« (SBU)<br />

zus<strong>am</strong>mengefaßt und angehalten, ihre Produkte auch auf dem offenen<br />

Markt zu verkaufen. D<strong>am</strong>it wird gleichzeitig die Möglichkeit zu einer<br />

Variabilisierung <strong>der</strong> fixen Kosten geschaffen.<br />

In einem zweiten Schritt muß je<strong>der</strong> Einheit ein abgegrenzter Aufgabenbereich<br />

zugewiesen werden, z. B. die Produktion eines best<strong>im</strong>mten Subsystems.<br />

Die Logik dieses Modells basiert darauf, ein System einer koordinierten<br />

Spezialisierung zu schaffen, in dem die Firmenleitung Aufgaben<br />

zuteilt und <strong>der</strong>en Ausführung kontrolliert, aber die Unternehmenseinheiten<br />

genügend Flexibilität haben, um unmittelbar miteinan<strong>der</strong> kooperieren<br />

zu können.<br />

Eine Reorganisation nach diesem Muster entspricht dem, was man in<br />

Europa ein Produkt- o<strong>der</strong> Spartenkartell nennt: ein Übereinkommen<br />

zwischen Firmen, bei dem nicht <strong>der</strong> Preis, son<strong>der</strong>n das Gebiet <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Spezialisierung festgelegt wird. Im Effekt führen Spartenkartelle<br />

dazu, daß die Firmen in dem Maße, in dem sie ihr eigenes Produktsegment<br />

besser beherrschen, <strong>im</strong>mer stärker auf die Produzenten komplementärer<br />

Produkte angewiesen sind. Wir werden solche Systeme Spezialisierungskonsortien<br />

nennen, um jeden Anklang an verbotene Abmachungen<br />

zu vermeiden. Im Idealfall sorgt die gegenseitige Abhängigkeit <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> für Stabilität. Das Konsortium sollte aber nicht als abgeschlossenes<br />

System funktionieren, son<strong>der</strong>n die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit externen<br />

Firmen för<strong>der</strong>n, da alle an<strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong> aus dem Informationstransfer<br />

von einer <strong>der</strong>artigen Kooperation profitieren können.<br />

Es ist nicht klar, wie weit GM mit <strong>der</strong> Errichtung von Spezialisierungskonsortien<br />

gegangen ist. Die aktuelle Reorganisation <strong>der</strong> Teilefertigung<br />

entspricht aber genau dieser Logik und dürfte auch von ähnlichen Überlegungen<br />

motiviert worden sein. GM hat schrittweise seine ges<strong>am</strong>te Teilefertigung<br />

umstrukturiert und auf zehn Zweige reduziert, von denen jede<br />

einen abgeschlossenen, nicht überlappenden Spezialisierungsbereich hat.<br />

Die neue AC Rochster Division, die <strong>im</strong> September 1981 aus einem Zus<strong>am</strong>menschluß<br />

<strong>der</strong> früheren AC Spark Plug und Rochester Products<br />

Division hervorging, ist auf sämtliche Teile spezialisiert, die mit dem<br />

Flüssigkeits- und Lufttransport <strong>im</strong> Auto zu tun haben, z.B. Benzinleitungen,<br />

Vergaser, Filter, Pumpen usw. AC Rochster hat fünf Einheiten,<br />

mit jeweils einer Reihe von Werken, die auf komplementäre Produkte<br />

spezialisiert sind. Die Abteilungen verkaufen Know-how und Produkte<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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