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Zulieferer im Netz Neustrukturierung der Logistik am ... - ISF München

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2000 Paletten mit Montagematerial dem Automobilproduzenten zu. Dort<br />

werden die angelieferten Teile automatisch entladen und in den Montageprozeß<br />

eingespeist. Es handelt sich bei den Montageteilen um 700 verschiedene<br />

Artikel, die in 70 verschiedenen Behältertypen transportiert werden.<br />

Ein zentraler Steuer<strong>im</strong>gsrechner, <strong>der</strong> - über Standleitung - mit dem Rechner<br />

des Automobilwerks verbunden ist, gibt die Steuerungs<strong>im</strong>pulse für die<br />

Materialzus<strong>am</strong>menstellung und den Zeitpunkt in <strong>der</strong> Produktion. Innerhalb<br />

von 51 Minuten muß dann <strong>der</strong> LKW be<strong>im</strong> Werk angedockt haben. Es<br />

handelt sich bei diesem Projekt um ein Investitionsvolumen für die Spedition<br />

von 12-15 Mio. DM. Um das Risiko für die Spedition zu beschränken,<br />

soll deshalb eine Tochtergesellschaft <strong>der</strong> Spedition in Form einer<br />

GmbH eingerichtet werden. Für dieses automatische Be- und Entladesystem<br />

wurde eine Halle umgebaut und befindet sich eine neue Halle <strong>im</strong> Bau.<br />

Die Notwendigkeit <strong>der</strong> Automatisierung ergibt sich aus dem kurzen Zeitrhythmus.<br />

Es werden ca. 50 neue Arbeitsplätze geschaffen. Eine weitere<br />

Umstellung, die <strong>der</strong> Spedition ins Haus steht, ist die Umwandlung des<br />

Lagers <strong>der</strong> Spedition von einem Bestandslager des Automobilkonzerns in<br />

ein Lieferanten-Bestandslager. Hier sind zukünftig erhebliche Schnittstellenprobleme<br />

zu erwarten, da die meist kleineren Lieferanten jeweils verschiedene<br />

Systeme haben. Man will sich jedoch die Lösung dieser Schnittstellenprobleme<br />

einiges kosten lassen.<br />

Marktstrategie und Verträge:<br />

Als »innovativer Problemlöser« hat sich die Spedition voll und ganz auf<br />

einen Nachfrager spezialisiert. Diesen nutzt sie als Markt, indem sie verschiedene<br />

Bedarfe auf einmal abdeckt und so Nachfrageschwankungen ausgleichen<br />

kann. So setzen bei Auftragsrückgang des Automobilproduzenten<br />

verstärkte Werbungs- und Verkaufsanstrengungen ein, die sich <strong>im</strong> ausgeweiteten<br />

Messeverkehr nie<strong>der</strong>schlagen; eine Sparte, die ebenfalls in den<br />

Händen <strong>der</strong> Spedition liegt. Mit <strong>der</strong> Spezialisierung auf <strong>Logistik</strong>projekte<br />

war ein schnelles Wachstum in einen zukunftsträchtigen Bereich verbunden,<br />

mit dem eine konsequente »Produktions«mo<strong>der</strong>nisierung einhergeht. Fünf-<br />

Jahres-Verträge mit halbjährlicher Kündigungsfrist und <strong>der</strong> Möglichkeit<br />

einer Verlängerung um weitere fünf Jahre sichern die Mo<strong>der</strong>nisierungsanstrengungen<br />

ab. Diese einseitige Spezialisierung <strong>der</strong> Spedition bei gleichzeitiger<br />

Übernahme weitreichen<strong>der</strong> Aufgaben <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> ges<strong>am</strong>ten<br />

Schnittstellenorganisation zwischen Beschaffung und Zulieferung führte zu<br />

starken wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen Automobilkonzernen und<br />

Spedition. Der (Aus-)Nutzung <strong>der</strong> Nachfragermacht konnte die Spedition<br />

anscheinend erst durch konsequente Spezialisierung Grenzen setzen. Indem<br />

sie die Abhängigkeiten steigerte, gewann sie Autonomiespielräume zurück.<br />

Mendius/Wendeling-Schrö<strong>der</strong> (1991): <strong>Zulieferer</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> - Zwischen Abhängigkeit und Partnerschaft.<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-68012

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