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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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„Also meine Eltern haben es kapiert, nachdem ich ihnen quasi so ein Buch aufgezwungen<br />

habe (...) ich glaube, die waren dann auch ein bisschen erleichtert,<br />

dass das Ganze, ja, einen Namen hat, eine Schublade, wo man sagen kann:<br />

„Das ist es jetzt!“ Weil sie vorher völlig hilflos waren ...“ (Teilnehmer 9; Aussage<br />

Nr. 167)<br />

Oberkategorie 3: Hoffnungsfördernde Interventionen<br />

Anhand der Aussagen der Fokusgruppenteilnehmer lassen sich direkte pflegerische<br />

Interventionen ableiten. Sie basieren auf praktischen Erfahrungen der<br />

Diskussionsteilnehmer oder wurden als direkter Wunsch an Professionelle<br />

formuliert. Hoffnung wurde in der Diskussion als ein Teil der stationären Behandlung<br />

geschildert. Hoffnung auf eine Genesung zu geben spielt dabei eine<br />

vorderrangige Rolle. Um diese Hoffnung <strong>und</strong> Perspektiven geben zu können,<br />

ist es notwendig, dass <strong>Pflege</strong>nde sich selbst bewusst sind, dass die Genesung<br />

von der Erkrankung möglich ist.<br />

„Also jetzt nicht nur irgendwelche Symptome zu bekämpfen, sondern einfach<br />

über das Stichwort Hoffnung aus dieser Perspektivlosigkeit wieder raus zu<br />

kommen. Sprich: Hoffnung wieder erfahrbar zu machen. Das es eben auch<br />

anders geht oder das es wieder besser geht. Das erfordert viel Energie vom<br />

<strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Betreuungspersonal ....“ (Teilnehmer 2; Aussage Nr. 3)<br />

Sie müssen Hoffnung in sich tragen um diese stellvertretend für Betroffene,<br />

aber auch für Angehörige <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e übernehmen zu können [21; 22; 23].<br />

Als hoffnungsfördernd wurde ein menschlicher, ehrlicher Umgang von Professionellen<br />

mit Betroffenen beschrieben, auch über die Grenzen der stationären<br />

Behandlung hinaus.<br />

Begleitende <strong>Pflege</strong>theorien<br />

Das psychodynamische <strong>Pflege</strong>modell nach Peplau [24], sowie das Gezeitenmodell<br />

von Barker <strong>und</strong> Buchanan-Barker [25; 26] wurden herangezogen, um<br />

die Ergebnisse der eigenen Forschung mit bereits bestehenden <strong>Pflege</strong>theorien<br />

zu vergleichen. Beide Theorien kommen aus dem Fachbereich der psychiatrischen<br />

<strong>Pflege</strong>. Sie beschäftigen sich mit der Interaktion zwischen <strong>Pflege</strong>nden<br />

<strong>und</strong> Patienten.<br />

Peplau beschreibt die therapeutische Beziehung als einen Prozess, der in vier,<br />

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