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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Dieser Kontakt geschieht mittels Brief, Telefonaten <strong>und</strong> SMS <strong>und</strong> hat bis heute<br />

bestand.<br />

<strong>Pflege</strong>prozess, <strong>Pflege</strong>planung, Dokumentation<br />

Im Hinblick auf die Planung stehen die folgenden Fragen im Vordergr<strong>und</strong>: :<br />

Wie plant man die <strong>Pflege</strong> für eine auf Jahre hinaus ausgerichteten Behandlung?<br />

Bei dieser Frage kommt erschwerend hinzu, dass keine Seite das tatsächliche<br />

Datum des Behandlungsendes kennen.<br />

Wie kann die langfristig geplante <strong>Pflege</strong> für Herrn X. gewinnbringend sein?<br />

Sind die Therapiemöglichkeiten einer akutstationären Einrichtung auch für<br />

eine längerfristige Behandlung ausgerichtet?<br />

Am Anfang der Behandlung <strong>und</strong> der Planung stand die Erhebung der biografischen<br />

Daten. Im Wesentlichen nutzten wir die Daten die uns mit den uns zugeleiteten<br />

Unterlagen zur Verfügung gestellt wurden. Es wurde aber deutlich,<br />

dass die Anamnese so wie wir sie in unserer Klinik verwenden, für Patienten<br />

wie Herrn X. mit seinem Krankheitsbild <strong>und</strong> seinem längerfristig geplanten<br />

Aufenthalt nicht zielführend war. Dennoch musste ja der Aufenthalt, die Behandlung<br />

geplant werden. Für uns war es wichtig, dass Herr X. in seinem Alltag<br />

eine klare <strong>und</strong> für ihn nachvollziehbare Struktur hat.<br />

Ein weiteres, im multiprofessionellen Team festgelegtes therapeutisches Ziel<br />

ist die Abstinenz von Alkohol, da er seine Straftaten unter Alkoholeinfluss<br />

begangen hat.<br />

Nachdem wir die Ziele formuliert hatten überlegten wir uns, was für ein Programm<br />

zu Erreichung der Ziele notwendig ist. Zur Orientierung diente das Programm,<br />

was Herr X. in seiner forensischen Einrichtung gehabt hat. Schon innerhalb<br />

der ersten Woche hat Herr X. bei uns angefangen, zunächst zeitlich eingeschränkt,<br />

nach einer Einarbeitungszeit dann über die gesamte Zeit an der Arbeitstherapie<br />

teilzunehmen. Auch hat er sich an den Stationsgruppen beteiligt.<br />

Dies hat Herr X. auch zuverlässig erledigt. Es wurde dann daran gearbeitet,<br />

seine Ausgänge schrittweise zu erweitern. Auch wurde sein Arbeitsplatz in die<br />

Praxis für Ergotherapie verlegt. Parallel dazu wurde ein Expositionstrainig<br />

bezüglich seines Alkoholkonsums begonnen. Das Expositionstrainig verläuft in<br />

mehreren Stufen <strong>und</strong> wird gesteigert. Das geht vom anschauen einer Flasche<br />

mit einem alkoholischen Getränk über eine Geruchsprobe bis hin zu einem<br />

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