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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Abbildung 1: Risikofaktoren<br />

Hoch- Risiko-<br />

Personen<br />

Hoch-Risiko-<br />

Perioden<br />

Hoch- Risiko-<br />

Milieus<br />

<strong>psychische</strong> Vorerkrankung,<br />

schwere seelische Traumatisierung<br />

mangelnde Sprachkenntnisse,<br />

höheres Lebensalter<br />

bestimmte Phasen des Migrationsprozesses<br />

(Euphoriephase, Ernüchterungsphase, Einbindungsphase),<br />

migrationsunabhängige kritische Lebensereignisse,<br />

unzureichende Beschäftigung,<br />

fehlende Sozialbeziehungen,<br />

Verlust vertrauter Wertorientierungen<br />

Mangel an sozialer Unterstützung,<br />

Fehlen identitätsstützender zwischenmenschlicher Bindungen,<br />

soziale Isolation,<br />

unstrukturierter Tagesablauf,<br />

Verunsicherungs- <strong>und</strong> Bedrohungserfahrungen<br />

Diese Faktoren stellen richtungweisende Informationen im Anamneseprozess<br />

dar. Sie helfen uns pathogene Faktoren zu erkennen, um den Patienten in<br />

seiner aktuellen Lebenssituation zu verstehen, aber auch die entsprechenden<br />

Behandlungsübergänge zu allen an der Behandlung beteiligten so effizient wie<br />

möglich zu gestalten. Diese Faktoren sind gleichermaßen für die <strong>Pflege</strong> sowie<br />

für die therapeutischen Berufsgruppen von großer Bedeutung<br />

Formen der seelischen Störungen<br />

Wenn auch allgemein gültige Aussagen nur schwer zu treffen sind, so lässt sich<br />

festhalten, dass in den psychiatrischen Kliniken der Anteil von Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten mit Migrationshintergr<strong>und</strong> vergleichsweise hoch ist.<br />

Die Zahl ist besonders auf dem Hintergr<strong>und</strong> bemerkenswert, dass vielen psychisch<br />

Auffälligen bzw. offenk<strong>und</strong>ig unter seelischen Störungen Leidenden der<br />

Gang in eine psychotherapeutische Behandlung oder gar in eine psychiatrische<br />

Klinik schier unmöglich erschien bzw. erscheint, da auftretende Symptome<br />

„somatisiert“ <strong>und</strong> seelische Konflikte negiert wurden <strong>und</strong> werden – ein anderes<br />

Verhalten „erlaubt(e)“ das aus der Heimat „ mitgebrachte“ Rollenverständnis<br />

nicht.<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten mit Migrationshintergr<strong>und</strong> die in den Rheinischen<br />

Kliniken Düren behandelt werden zeigen häufig Symptome von a) Traumatisie-<br />

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