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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Posttraumatische Belastungsstörungen (PTSD) aufgr<strong>und</strong> von<br />

Aggressionsereignissen bei <strong>Pflege</strong>nden auf psychiatrischen<br />

Akutstationen<br />

Christoph Abderhalden, Ian Needham, Dirk Richter<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Patientenübergriffe in psychiatrischen Einrichtungen können für die betroffenen<br />

<strong>Pflege</strong>nden schwerwiegende ges<strong>und</strong>heitliche Konsequenzen haben. Neben<br />

körperlichen Verletzungen werden verschiedene psychophysiologische,<br />

kognitive, emotionale <strong>und</strong> soziale Folgen berichtet (Needham et al). Für Studien<br />

über solche nicht-körperlichen Konsequenzen von Aggressionsereignissen<br />

bei psychiatrisch <strong>Pflege</strong>nden wurde bisher meist ein eher phänomenologischer<br />

Ansatz gewählt. Standardisierte <strong>und</strong> validierte Erhebungsinstrumente wurden<br />

nur in wenigen Untersuchungen eingesetzt. Dies betrifft auch Studien über das<br />

Vorkommen von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTSD) bei <strong>Pflege</strong>nden<br />

in der Psychiatrie. In der ersten uns bekannten Studie zum Thema untersuchte<br />

Caldwell [1] das Vorkommen von PTSD in einer privaten <strong>und</strong> einer<br />

staatlichen psychiatrischen Einrichtung in den USA. Der verwendete Fragebogen<br />

enthielt PTSD-Symptome gemäß DSM-III-R. Befragt wurde klinisch tätiges<br />

Personal <strong>und</strong> andere MitarbeiterInnen, die Rücklaufquote betrug 55% (n =<br />

300). 62% der klinisch tätigen MitarbeiterInnen hatten ein potentiell traumatisierendes<br />

Erlebnis gehabt, 28% in den vergangenen 6 Monaten. 61% der Befragten<br />

berichteten über PTSD-Symptome <strong>und</strong> 10% erfüllten die Kriterien für<br />

die Diagnose (7% beim nicht klinisch tätigen Personal) [1].<br />

Wykes <strong>und</strong> Whittington verfolgten den Verlauf von PTSD als Folge von Angriffen<br />

in einer Längsschnittstudie [2]. Sie Interviewten 39 psychiatrisch <strong>Pflege</strong>nde<br />

in den ersten 10 Tagen nach em Angriff <strong>und</strong> nach einem Monat. Zwei (5%) der<br />

befragten <strong>Pflege</strong>nden erfüllten zu beiden Erhebungszeitpunkten die PTSD-<br />

Kriterien. In einer Befragung von Opfern von Patientenübergriffen in mehreren<br />

psychiatrischen Kliniken in Nordrhein-Westfalen antworteten 58 Personen<br />

(50% der Angefragten) [11]. 14% der Befragten hatten Symptome in zwei der<br />

drei PTSD-Subskalen <strong>und</strong> damit ein subsyndromales PTSD; ein voll ausgepräg-<br />

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