10.12.2012 Aufrufe

Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Akzeptanz dessen, was ich gehört habe <strong>und</strong> die Akzeptanz das hinzunehmen,<br />

was ich antreffe.<br />

Dass ich über Wirkungen <strong>und</strong> Nebenwirkungen von Medikamenten berate,<br />

automatisch auf die tatsächliche Einnahme achte, den Umgang mit diesen<br />

Arzneimitteln anleite <strong>und</strong> mit dem Wissen des Patienten Rückmeldung an den<br />

Arzt gebe – das geschieht eher nebenbei. Obwohl es natürlich wichtig ist <strong>und</strong><br />

sorgfältig gehandhabt werden muss.<br />

Das Schwierigste ist immer das Normale:<br />

Nämlich die Frage, die wir auch von einem Buchtitel aus der Transaktionsanalyse<br />

kennen: „Was sage ich, nachdem ich Guten Tag gesagt habe“ [5] oder<br />

anders ausgedrückt. Jeder, der ambulante <strong>Psychiatrische</strong> <strong>Pflege</strong> betreiben will,<br />

muss üben ein wenig Small Talk halten zu können ohne die Situation <strong>und</strong> die<br />

Beziehung <strong>und</strong> den Patienten erklären zu wollen. Für die <strong>Pflege</strong>nden entsteht<br />

häufig der Effekt, dass viele Umstände <strong>und</strong> Sachverhalte auszuhalten sind (z.<br />

B. Schmutz, Gerüche, eigenartige Verhaltensweisen). Die ver-rückten Umstände<br />

sind für die Mitarbeiter des APP Überlebensstrategien der Patienten.<br />

Schlussbetrachtung<br />

Diese Beispiele zeigen Ansätze menschlicher Zuwendung, die sich in der Folge<br />

an den Bedürfnissen psychisch erkrankter Menschen orientieren <strong>und</strong> die Ressourcen<br />

der Menschen erkennen <strong>und</strong> stärken. Wo die Erfahrungen <strong>und</strong> Erlebnisse<br />

des Anderen immer Inhalte seiner eigenen Lebensgeschichte bleiben.<br />

Wir als Professionelle lernen müssen, zuzuhören <strong>und</strong> nicht sofort das Wort des<br />

Betroffenen interpretieren dürfen. In Akzeptanz des Menschen in seiner Eigenständigkeit<br />

<strong>und</strong> Selbstverantwortlichkeit sollte der Erkrankte selbst der<br />

„Motor“ seiner Veränderung bleiben.<br />

Literatur<br />

1. Weißflog S (2008) Enthospitalisierung psychiatrischer Versorgung – Die Rolle der<br />

<strong>Pflege</strong> im Kontext von Lebenswelt <strong>und</strong> sozialer Inklusion psychisch Erkrankter. Diplomarbeit.<br />

Mannheim: Hamburger-Fern-Fachochschule.<br />

2. Barker P, Buchanan-Barker P. (2007): Das Gezeitenmodell: Genesung durch Wiedergewinnung<br />

der Menschlichkeit. In: Schulz M, Abderhalden C, Needham I,<br />

Schoppmann S, Stefan H (Hrsg): Kompetenz – zwischen Qualifikation <strong>und</strong> Verantwortung.<br />

Vorträge <strong>und</strong> Posterpräsentation. 4. Dreiländerkongress in Bielefeld–<br />

Bethel. Unterostendorf: ibicura, S 45-55<br />

193

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!