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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Zunächst war angedacht, eine DBT-Fertigkeitengruppe für Menschen mit Psychosen<br />

anzubieten. DBT steht für Dialektisch-behavioraleTherapie (entwickelt<br />

von Marsha Linehan), die sich im Ursprung mit ihrem Fertigkeiten-Training an<br />

Patienten mit einer Borderline–Persönlichkeitsstörung richtet:<br />

Achtsamkeit, Stresstoleranz, Gefühlsregulation, zwischenmenschliche Fertigkeiten,<br />

verhaltenstherapeutischen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> eine hilfreiche dialektischen<br />

Sichtweise sind die Schwerpunkte, die nun auch Menschen mit Psychosen<br />

<strong>und</strong> affektiven Störungen zu Gute kommen sollten.<br />

In der Praxis erwiesen sich diese Themenkomplexe in ihrer ursprünglichen<br />

Aufbereitung für diese Patienten zwar als richtig, waren aber in seiner Form<br />

nicht 1:1 übertragbar. Das Training war zu komplex, von der Gruppengröße<br />

her wären nur sehr wenige Patienten erfasst worden, <strong>und</strong> die Art der Themenvermittlung<br />

zeigte sich nicht kommunikativ <strong>und</strong> motivierend genug.<br />

Also musste modifiziert <strong>und</strong> erweitert werden:<br />

Die Inhalte wurden vereinfacht, als kommunikatives Mittel führten wir die<br />

Verschriftlichung der Übungen ein, Arbeitsblätter wurden neu entwickelt. Sie<br />

wurden kurzer, einfacher <strong>und</strong> mit einer konkreten Aufgabenstellungen versehen.<br />

Wir sprachen nicht mehr von Krankheit, sondern Krise.<br />

Dazu fanden sich weitere Gr<strong>und</strong>lagen zur Vorgehensweise:<br />

Das Prinzip der kleinen Schritte, Berücksichtigung der Jahreszeiten, Elemente<br />

des Genusses, Imagination, Spiritualität, poesietherapeutisches Vorgehen<br />

u.a.m.<br />

Das bereits erwähnte Arbeitsprinzip des Dreiklangs- Erkennen-Akzeptieren-<br />

Verändern- ermöglicht die eigenen Schwierigkeiten zu erkennen, Akzeptanz<br />

der Realität zu erlangen stellt den Ausgangspunkt für neue Handlungsmöglichkeiten<br />

dar, um somit Veränderung erwirken zu können. Veränderung auch, als<br />

einzige wirkliche Konstante im Leben.<br />

Und dabei sollte ein Gegengewicht geschaffen werden, welches wohltut:<br />

Schwere benötigt Entlastung, Mangel die Fülle <strong>und</strong> zur Sorge muss sich die<br />

Freude gesellen. Für die „Durststrecken“ sollte es Trost, für harte Arbeit Belohnung<br />

geben.<br />

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