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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Assessment<br />

Das Assessment umfasst für alle Dimensionen des Wohlbefindens die Frage,<br />

was mögliche Beeinträchtigungen oder förderliche Faktoren sein könnten<br />

(bzw. in der Vergangenheit waren); sowie die Frage, welche Beeinflussbarkeit<br />

jeweils gegeben ist <strong>und</strong> welche Bedeutung die jeweilige Dimension des Wohlbefindens<br />

für den Patienten hat.<br />

Mit dem Betroffenen gemeinsam herauszuarbeiten, welche Aspekte des<br />

Wohlbefindens ihm wichtig sind, kann oft schon klärend sein. Da Wohlbefinden<br />

individuell, mehrdimensional, dynamisch <strong>und</strong> kontextabhängig ist, machen<br />

standardisierte Assessments wenig Sinn. Zuerst sollten die für den Betroffenen<br />

wichtigen Themen/Lebensbereiche <strong>und</strong> deren jeweilige Wichtigkeit/Priorität<br />

erfasst werden. Erst im zweiten Schritt erfolgt eine Analyse jedes<br />

genannten Bereiches, inwieweit Wohlbefinden gegeben bzw. Einschränkungen<br />

aufgezeigt werden <strong>und</strong> inwiefern diese beeinflussbar sind.<br />

Ist dieses Vorgehen nicht möglich oder steht das aktuelle Wohlbefinden im<br />

Vordergr<strong>und</strong>, können Checklisten sinnvoll sein. Wenn Wohlbefinden nicht<br />

mehr verbal geäußert werden kann (z.B. aufgr<strong>und</strong> von Demenz) kann es laut<br />

Kitwood (Begründer des Dementia Care Mapping) durch Empathie <strong>und</strong> Intuition<br />

erfasst werden. Die Voraussetzung ist, dass man sich in die Situation der<br />

Betroffenen sorgsam einfühlt <strong>und</strong> somit „Affektansteckung“ ermöglicht [3].<br />

Interventionen<br />

Es gibt einen bunten Strauß pflegerischer Einflussmöglichkeiten auf das Wohlbefinden.<br />

Maßnahmen zur Steigerung des aktuellen Wohlbefindens sind<br />

1. das Vermitteln von Erfahrungen, die in sich positiv, belohnend oder lustvoll<br />

sind (dazu zählen angenehme sensorische Reize, erfolgreiches Handeln,<br />

soziale Zuwendung <strong>und</strong> Nähe, Phantasietätigkeit u.a.m.)<br />

2. die Beseitigung oder Reduktion negativ erlebter Zustände (z.B. Schmerz,<br />

Müdigkeit, Angst, Hilflosigkeit).<br />

Maßnahmen zur Steigerung des habituellen Wohlbefindens sind<br />

1. Bezogen auf die Person: die Unterstützung von Selbstwirksamkeitserleben<br />

<strong>und</strong> Alltagskompetenz sowie die Förderung hilfreicher Kognitionen (z.B.<br />

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