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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Traumatische Ereignisse am Arbeitsplatz — Hilfe für betroffene<br />

MitarbeiterInnen: Ein Leitfaden<br />

Harald Stefan, Wolfgang Schrenk, Wolfgang Egger<br />

Einleitung<br />

Die MitarbeiterInnen im Krankenhaus arbeiten in Bereichen, wo große Verantwortung<br />

in den täglichen Arbeitsprozessen eingefordert wird. Die Arbeitsabläufe<br />

in den <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>seinrichtungen bringen es mit sich, dass Situationen<br />

entstehen, in denen die eigene Belastbarkeit strapaziert <strong>und</strong> manchmal in<br />

Mitleidenschaft gezogen wird z.B. bei der Behandlung von Menschen in <strong>psychische</strong>n<br />

Ausnahmezuständen (z.B. Suizidversuche), bei existentiellen Krisen<br />

(z.B. Sterbebegleitung), bei der Behandlung <strong>und</strong> Betreuung in der Akutversorgung<br />

aber auch als Opfer in Gewaltsituationen. Nach dem Stress eines traumatischen<br />

Ereignisses [7] kann es bei bis zu 20 Prozent der Betroffenen zu einer<br />

mangelhaften Verarbeitung des Erlebten kommen.<br />

Krisen, Belastungen, wahrgenommene Aggressionsphänomene kommen vor<br />

<strong>und</strong> werden<br />

- oftmals nicht bewusst wahrgenommen,<br />

- durch Überaktivität scheinbar vergessen gemacht <strong>und</strong>/oder<br />

- verdrängt.<br />

Unser Gehirn speichert diese Erfahrungen ab <strong>und</strong> es reichen ähnliche Reize<br />

aus, um Jahre zurückliegende Traumata in sogenannten Flash-Backs wiederaufleben<br />

zu lassen. Unter "Flash-Back" wird das Wieder-Erleben der Vorfälle<br />

in physischer <strong>und</strong> <strong>psychische</strong>r Form verstanden. Psychosomatische Beschwerden<br />

wie Herzklopfen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schweißausbrüche<br />

<strong>und</strong> andere physische Probleme können spät nach dem nicht verarbeiteten<br />

ursächlichen Ereignis wieder auftauchen. Aus unserer Sicht als Führungspersonen<br />

ist Soforthilfe nach derartigen Ereignissen unabdingbar, da beim Nichterkennen<br />

von hilfsbedürftigen MitarbeiterInnen langfristig Depressionen,<br />

Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Angstzustände <strong>und</strong> Panikattacken in einer<br />

Stärke auftreten können, die das Leben zur Qual machen, ins Burn Out<br />

<strong>und</strong>/oder zum Ausstieg aus dem Beruf führen [3].<br />

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