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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Es muss darauf geachtet werden, dass es nicht zu einer zu starken Betonung<br />

des Institutionellen kommt. Dann kann es zu den schon beschrieben negativen<br />

Reaktionen bei den Patienten kommen. Die Möglichkeiten zur Entwicklung im<br />

Alltag durch individuelle Variationen <strong>und</strong> soziale Integration durch die <strong>Pflege</strong>nden<br />

muss bewahrt bleiben. Auch dann wenn das Ziel der Behandlung aufgr<strong>und</strong><br />

einer zu hohen Rückfallgefahr eines Patienten nicht mehr die Resozialisierung<br />

ist, sondern das Erreichen einer möglichst hohe Lebensqualität im<br />

Rahmen einer gesicherten Unterbringung.<br />

In Bezug auf die Berücksichtigung von ges<strong>und</strong>heitsförderlichen Maßnahmen in<br />

der pflegerischen Betreuung von Patienten in der Forensik, könnten folgende<br />

Fragestellungen <strong>und</strong> Maßnahmen nützlich sein:<br />

Welche konstruktiven Faktoren sind durch die Resilienz beim Patienten vorhanden,<br />

bzw. erhalten geblieben, wie können diese Faktoren evaluiert werden<br />

<strong>und</strong> mit welchen konkreten psychiatrischen – pflegerischen Maßnahmen<br />

an diese Faktoren angeknüpft werden?<br />

Diese Frage lässt sich sehr gut im Rahmen des <strong>Pflege</strong>prozessmodels bearbeiten.<br />

Ausgangspunkt für jeden <strong>Pflege</strong>prozess, ist ein ausführliches Assessment.<br />

Bei dem die Ressourcen des Patienten besonders in den Vordergr<strong>und</strong> treten.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der langen Unterbringungszeiträume gibt es in der forensischen<br />

<strong>Pflege</strong> nicht den Zeitdruck, wie es ihn in vielen anderen Bereichen der <strong>Pflege</strong><br />

gibt. Man sollte diese Zeit konstruktiv nutzen, um den Patienten intensiv kennen<br />

zu lernen, mit ihm gemeinsam eine ausführliche <strong>Pflege</strong>anamnese aufzunehmen<br />

<strong>und</strong> in diesem Prozess bereits die Gr<strong>und</strong>lagen für eine Beziehung zum<br />

Patienten zu gestalten. Hierbei können wichtige Daten erhoben werden die<br />

sich später bei der Planung von <strong>Pflege</strong>maßnahmen als sehr nützlich erweisen<br />

können. Z. B. womit hat sich der Patient vor seiner Unterbringung beschäftigt,<br />

welche stabilisierenden Faktoren gab es in seinem Umfeld, was hat ihm bei<br />

Problemen geholfen, was nicht.<br />

Welche resilienzfördernden Beziehungen oder Erfahrungen hat der Patient<br />

bisher in seinem Leben gemacht, welche waren positiv für ihn?<br />

Bei der Anamneseerhebung systematisch die Beziehungserfahrungen <strong>und</strong><br />

prägende Bezugspersonen mit dem Patienten erheben. Die erhobenen Erkenntnisse<br />

sollten möglichst bei der Beziehungsgestaltung zum Patienten<br />

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