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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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<strong>Recovery</strong> <strong>und</strong> seine Bedeutung für die psychiatrische <strong>Pflege</strong><br />

Anna Eisold, Michael Schulz, Doris Bredthauer<br />

Die vorliegende Studie beschäftigt sich, ausgehend von dem Konzept <strong>Recovery</strong><br />

mit dem Phänomen der Hoffnung bei Menschen mit <strong>psychische</strong>n Erkrankungen.<br />

Hoffnung wird dabei als eine Voraussetzung von <strong>Recovery</strong> gesehen.<br />

Die vorliegende Untersuchung basiert zum einen auf einer systematischen<br />

Literaturrecherche über die Bedeutung von Hoffnung für Menschen mit psychiatrischen<br />

Erkrankungen. Innerhalb der systematischen Literaturrecherche<br />

(PubMed, CINAHL <strong>und</strong> EBM-R) sind Studien zur individuellen Bedeutung von<br />

Hoffnung <strong>und</strong> zu hoffnungsfördernden pflegerischen Interventionen recherchiert<br />

worden.<br />

Zum anderen basiert die vorliegende Untersuchung auf einer eigens durchgeführten<br />

Gruppendiskussion (Fokusgruppe) mit einer Selbsthilfegruppe für<br />

Psychiatrie-Erfahrene. Anhand der Diskussion sollte die Bedeutung von Hoffnung<br />

für diese Zielgruppe identifiziert werden. Die zehn Teilnehmer der Fokusgruppendiskussion,<br />

die sich in der Vergangenheit aufgr<strong>und</strong> einer <strong>psychische</strong>n<br />

Erkrankung in stationärer Behandlung befanden, sind zu deren persönlicher<br />

Bedeutung von Hoffnung, sowie zu deren eigenen Erfahrungen von hoffnungsfördernden<br />

<strong>und</strong> -hemmenden Interventionen befragt worden. Darüber<br />

hinaus sind positive <strong>und</strong> negative Einflussfaktoren von Hoffnung diskutiert<br />

worden. Die Auswertung der per Tonband aufgezeichneten Daten wurde in<br />

Anlehnung an die qualitative zusammenfassende Inhaltsanalyse nach Mayring<br />

durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse der eigenen Forschung zeigen, dass Hoffnung von den Diskussionsteilnehmern<br />

als ein elementarer, emotionaler Faktor für die Genesung<br />

angesehen wird, den es professionell zu fördern gelte. Aus den Aussagen der<br />

Fokusgruppenteilnehmern wurden Empfehlungen für praktische pflegerische<br />

Interventionen abgeleitet. Interventionsansätze sind die Aufklärungs- <strong>und</strong><br />

Informationsarbeit gegenüber Betroffenen, ihren Angehörigen, Bezugspersonen<br />

<strong>und</strong> der Gesellschaft, sowie ein menschlicher, nicht bevorm<strong>und</strong>ender<br />

Umgang zwischen Professionellen <strong>und</strong> Betroffenen. Diese <strong>und</strong> weitere Ergebnisse<br />

der Fokusgruppendiskussion werden exemplarisch mit zwei bestehenden<br />

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