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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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„Die Rolle der Krankenschwestern wird sich ändern, mehr von ihnen werden<br />

aus den Krankenhäusern in das Alltagsleben gehen, wo sie dringend gebraucht<br />

werden. Sie werden mehr zu Hilfsquellen für die Menschen als für die Ärzte,<br />

indem sie sich aktiver um die <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sehrziehung der Bevölkerung kümmern.<br />

Leitende Krankenschwestern werden zunehmend innovativ wirken <strong>und</strong><br />

an der Planung <strong>und</strong> Auswertung von Programmen beteiligt sein. Wenn Millionen<br />

von Krankenschwestern an tausend verschiedenen Orten die gleichen<br />

Ideen verkünden <strong>und</strong> sich zu einer gemeinsamen Kraft zusammenschließen,<br />

dann könnten sie wie ein Kraft werk auf Veränderungen hinwirken. Ich glaube,<br />

dass eine solche Veränderung kommt. Es ist heute offensichtlich, dass der<br />

Krankenpflegeberuf mehr bereit ist für Veränderungen als andere Berufsgruppen“<br />

(Mahler 1985, zit. nach Weeks 1989, S.67).<br />

Herr Mahler hatte Recht. Heute heißen die Krankenpfleger <strong>und</strong> Krankenschwestern<br />

auch in Deutschland <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>spfleger <strong>und</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sschwestern.<br />

Das ist mehr als Rhetorik. Das gehört zu einem Programm, welches mittels<br />

Veränderungen die Perspektiven in der <strong>Pflege</strong> verändert. Weg von der<br />

Defizit- <strong>und</strong> Risikoorientierung hin zu einer Arbeitsperspektive, die auf die<br />

Potentialen oder das „Vermögen“ von Patienten <strong>und</strong> Angehörigen zielt <strong>und</strong><br />

möglicherweise auch weg von der ausschließlichen Behandlung oder Arbeit<br />

mit Patienten <strong>und</strong> Patientinnen in den Krankheitsinstitutionen, hin zu vermehrten<br />

Tätigkeiten an den Orten, wo Krankheiten entstehen. <strong>Pflege</strong>nde können<br />

hier ihre Erfahrungen aus dem Umgang mit Krankheit <strong>und</strong> Kranksein für<br />

die Prävention <strong>und</strong> damit für den Erhalt der Bevölkerungsges<strong>und</strong>heit nutzbar<br />

machen. In diesem Sinne bekäme „Public Health Nursing“ auch in den<br />

deutschsprachigen Ländern Gestalt.<br />

Was ist <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>?<br />

Ernst Bloch hat in seiner Abhandlung über den „Kampf um <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>“ folgende<br />

Kurzcharakterisierung gegeben:<br />

„<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> ist ein schwankender Begriff, wenn nicht unmittelbar medizinisch,<br />

so sozial. <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> ist überhaupt nicht nur ein medizinischer, sondern überwiegend<br />

ein gesellschaftlicher Begriff. <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> wiederherstellen, heißt in<br />

Wahrheit den Kranken zu jener Art von <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> bringen, die in der jeweiligen<br />

Gesellschaft die jeweils anerkannte ist, ja in der Gesellschaft selbst erst<br />

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