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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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länger auf der Stelle treten <strong>und</strong> besonders schwierig bei Menschen, denen es<br />

zunehmend schlechter geht. Hoffnung ist ansteckend <strong>und</strong> ebenso ist es Hoffnungslosigkeit.<br />

Fachpersonen müssen sensibel dafür bleiben, wenn sie sich<br />

von der Hoffnungslosigkeit des Umfeldes oder oft auch des oder der Betroffenen<br />

selber anstecken lassen.<br />

Ganz konkret: Was ist hilfreich für eine Zuversicht vermittelnde Haltung?<br />

- Informationen über Ges<strong>und</strong>ungsverläufe sammeln, sowohl durch Studien<br />

wie auch durch die Befragung ehemaliger KlientInnen, denen es heute<br />

wieder besser geht <strong>und</strong> zu denen möglicherweise kein Kontakt mehr besteht.<br />

- KlientInnen <strong>und</strong> Mitarbeitenden diese Informationen zur Verfügung stellen<br />

(so zum Beispiel die <strong>Recovery</strong>-DVD von Pro Mente Sana), oder ehemalige<br />

genesene KlientInnen über „<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> ist ansteckend“-Gruppen in die<br />

Einrichtung einladen.<br />

- „Alarmsystem“ installieren, wenn Mitarbeitende die Hoffnung verlieren<br />

<strong>und</strong> z.B. in einen Burn-Out-Zustand geraten.<br />

- Nie vergessen: Ohne Zuversicht ist keine gute Arbeit möglich! Besondere<br />

Vorsicht ist angebracht, wenn alle Mitarbeitenden bei einem Klienten oder<br />

einer Klientin die Zuversicht verlieren!<br />

Neue Rollenidentität der professionell Tätigen<br />

Im <strong>Recovery</strong>-Ansatz rücken KlientInnen <strong>und</strong> professionelle Helfende näher<br />

zusammen. Die klassische Unterscheidung von ges<strong>und</strong> (HelferIn) <strong>und</strong> krank<br />

(KlientIn) existiert so nicht mehr, sondern jeder Mensch hat in gewissem Umfang<br />

ges<strong>und</strong>e Seiten <strong>und</strong> auch professionell Tätige sind von <strong>psychische</strong>n Krisen<br />

nicht verschont. Der <strong>Recovery</strong>-Ansatz zeigt uns, dass professionell Tätige dann<br />

besonders hilfreich sind, wenn sie als Personen spürbar sind, nötigenfalls auch<br />

zu unkonventionellem Verhalten bereit sind <strong>und</strong> sich nicht hinter einer professionellen<br />

Maske verstecken.<br />

Ein wichtiges Element der <strong>Recovery</strong>-Förderung ist die Peer-Arbeit, also die<br />

Mitarbeit von selbst betroffenen Menschen in verschiedensten Bereichen der<br />

psychiatrischen Arbeit. Studien zeigen uns, dass die Hilfe, die Betroffene von<br />

diesen Peers erfahren, nicht weniger unterstützend ist als die von klassischen<br />

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