10.12.2012 Aufrufe

Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Resilienz <strong>und</strong> Salutogenese als Möglichkeiten in der Sozio-<br />

Milieutherapie von persönlichkeitsgestörten Patienten<br />

in der Forensik<br />

Frank Voss<br />

Begriffe wie Salutogenese, Empowerment <strong>und</strong> Resilienz werden aktuell in sehr<br />

vielen Bereichen der psychiatrischen <strong>Pflege</strong> diskutiert <strong>und</strong> berücksichtigt. In<br />

der Sprache <strong>und</strong> im Selbstverständnis der <strong>Pflege</strong>nden in den forensischen<br />

Kliniken, sind diese Begriffe bisher noch nicht sehr oft in der Praxis anzutreffen.<br />

Ein Umstand der bei näherer Betrachtung unweigerlich zur näheren Reflexion<br />

einlädt.<br />

Patienten die in die forensische Psychiatrie eingewiesen werden sind auch<br />

Straftäter. Besonders im Bereich der persönlichkeitsgestörten Patienten, haben<br />

diese zum Teil erhebliche <strong>und</strong> zunächst kaum zu verstehende Delikte<br />

begangen.<br />

Hierdurch lasten ein nicht unerheblicher Druck <strong>und</strong> eine hohe Verantwortung<br />

auf den Behandlungsteams. Diese Teams befinden sich zusätzlich in dem Dilemma,<br />

die Patienten auf der einen Seite zu sichern, aber auf der anderen<br />

Seite auch zu behandeln, mit dem Ziel der Besserung <strong>und</strong> (möglichen) Wiedereingliederung<br />

in die Gesellschaft.<br />

All diese Faktoren tragen dazu bei, dass sich ganz wesentliche Hindernisse<br />

ergeben können, die den Aufbau einer pflegerischen Beziehung negativ beeinflussen<br />

können.<br />

Fast alle Patienten bringen erhebliche Sozialisationsdefizite <strong>und</strong> eine ausgeprägte<br />

Beziehungsstörung „mit“ in die Behandlung. Die Therapie ist eine „angeordnete“<br />

Maßnahme eines Gerichts <strong>und</strong> kann somit nicht ohne weiteres<br />

vom Patienten oder Behandlungsteam beendet werden, wenn sie als nicht<br />

hilfreich empf<strong>und</strong>en oder als nicht wirksam erachtet wird.<br />

Bei vielen Patienten ist mangelnde Behandlungsbereitschaft <strong>und</strong> eine resignierte<br />

Gr<strong>und</strong>haltung zu beobachten. Die Ursachen hierfür sind vielschichtig.<br />

Zum einen beeinflusst das individuelle Störungsbild die Compliance, es können<br />

317

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!