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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Das Kernteam ist für die Planung <strong>und</strong> den übergeordneten Behandlungsverlauf<br />

beim einzelnen Patientenfall verantwortlich.<br />

Der Interprofessionelle Behandlungsprozess stellt im Rahmen von Diskussionen<br />

<strong>und</strong> Absprachen zwischen den unterschiedlichen involvierten Professionen<br />

übergeordnete Zielvereinbarungen mit den entsprechenden Aufträgen<br />

fest. Diese bilden eine Gr<strong>und</strong>lage für die Tagesgeschäfte <strong>und</strong> die daraus entspringenden<br />

Reaktionen. Mit der Definition von interprofessionellen Zielsetzungen<br />

<strong>und</strong> deren regelmäßiger Evaluation <strong>und</strong> gegebenenfalls Anpassungen<br />

wird der Verlauf des individuellen Patientenfalls transparenter <strong>und</strong> entsprechend<br />

besser steuerbar.<br />

Die Arbeit am Interprofessionelle Behandlungsprozess im Laufe eines Patientenaufenthaltes<br />

profitiert von verschiedenen Gefäßen, in denen das jeweilige<br />

Kernteam zusammen kommt. Das erste Treffen findet innerhalb von 24 St<strong>und</strong>en<br />

nach Eintritt des Patienten statt (siehe Abbildung 2). Diese Ersteinschätzung<br />

dient der gemeinsamen Risikoeinschätzung des Patienten <strong>und</strong> der Festlegung<br />

der ersten Interventionsschritte. R<strong>und</strong> zwei Wochen später erfolgt die so<br />

genannte Interprofessionelle Fallvorstellung. Es liegen neben den vertieften<br />

Erkenntnissen über den Patienten <strong>und</strong> dessen Situation auch Erfahrungen aus<br />

der Eingewöhnungszeit in den Stationsalltag <strong>und</strong> den bis jetzt erfolgten therapeutischen<br />

Interventionen vor. Anhand dieser Informationen wird der eigentliche<br />

Interprofessionelle Behandlungsprozess mit seinen Zielsetzungen <strong>und</strong><br />

Aufgaben festgelegt.<br />

Zu diesem Zweck besteht ein eigenes Dokumentationstool (DiB-Tool, Dokumentation<br />

des interprofessionellen Behandlungsprozesses [3]), das ausdrücklich<br />

nicht dem Tagesgeschäft gewidmet ist, sondern die übergeordneten, längerfristigen<br />

Aspekte des Interprofessionellen Behandlungsprozesses fokussiert.<br />

Die nachfolgenden Zusammenkünfte im Rahmen des Interprofessionellen<br />

Behandlungsprozess finden in der Klinik für Forensische Psychiatrie im<br />

Abstand von r<strong>und</strong> 3 Monaten, statt, wobei diese Intervalle bei Bedarf auch<br />

verringert werden können, so zum Beispiel wenn sich die Patientensituation<br />

labil gestaltet. Im Rahmen dieser genannten Standortbestimmungen wird der<br />

momentane Patientenzustand erhoben, die Zielerreichung diskutiert <strong>und</strong> die<br />

Vorgehensweise reflektiert.<br />

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