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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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tes PTSD lag in keinem Fall vor. Robinson et al [3] befragten alle 1015 registrierten<br />

psychiatrischen <strong>Pflege</strong>kräfte in Manitoba über verschiedene Aspekte<br />

von Arbeitsbelastung. Die Rücklaufrate betrug 28% (n = 286). 31% hatten ein<br />

oder mehrere PTSD-Symptome. 6% der <strong>Pflege</strong>nden erfüllten die Kriterien für<br />

das PTSD-Symptomcluster Vermeidungsverhalten, 21% für Wiedererleben,<br />

<strong>und</strong> 30% für erhöhtes Erregungsniveau. In 3 Fällen (1%) lag ein durch ein direktes<br />

Trauma verursachtes PTSD vor.<br />

Bei <strong>Pflege</strong>nden aus Akutkrankenhäusern fanden Mealer et al [4] einen Anteil<br />

von 24% der Befragten mit PTSD-Symptomen auf Intensivstationen <strong>und</strong> 14%<br />

auf allgemeinen Stationen. Aufgr<strong>und</strong> einer Übersicht über Studien zur Häufigkeit<br />

von PTSD-Symptomen bei Mitarbeitern von Ambulanzdiensten schließen<br />

Sterud et al [5] auf eine Prävalenzrate von r<strong>und</strong> 20%. In beiden Studien bleibt<br />

allerdings unklar, ob <strong>und</strong> wie viele der Befragten ein voll ausgebildetes PTSD<br />

hatten.<br />

Anliegen<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> war unser Anliegen, verlässliche Daten über die Häufigkeit<br />

Posttraumatischer Belastungsstörungen bei <strong>Pflege</strong>nden auf psychiatrischen<br />

Akutstationen in der deutschsprachigen Schweiz zu gewinnen.<br />

Methode <strong>und</strong> Material<br />

In einer Querschnittstudie haben wir mittels Fragebögen eine Gelegenheitsstichprobe<br />

von 400 psychiatrisch <strong>Pflege</strong>nden von 24 Akut-Aufnahmestationen<br />

aus 12 psychiatrischen Kliniken der deutschsprachigen Schweiz untersucht<br />

(alle <strong>Pflege</strong>nden auf dem Dienstplan eines Stichmonats). Wir fragten nach dem<br />

schlimmsten bei der Arbeit erlebten Aggressionsereignis. Zur Erfassung der<br />

Folgen dieses Ereignisses verwendeten wir einen Fragebogen mit den Fragen<br />

des auf DSM-III-R-Kriterien beruhenden PTSD-Interviews [6]. Dieses Instrument<br />

ergibt einen Gesamtscore von 17 bis maximal 119 Punkten. Es erfasst die<br />

PTSD-Kriterien bzw. Symptomcluster Wiedererleben, Vermeidungsverhalten<br />

<strong>und</strong> erhöhtes Erregungsniveau. Sind alle drei Kriterien erfüllt, liegt eine PTSD<br />

vor, zwei Kriterien entsprechen einer subsyndromalen (partiellen) PTSD. Wir<br />

erhoben zusätzlich demografische Daten <strong>und</strong> Angaben über den <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>szustand<br />

(SF-12 mit den Subskalen körperliche <strong>und</strong> <strong>psychische</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> [7],<br />

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