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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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halb wir die <strong>Recovery</strong>-Orientierung vereinfacht als die Einführung des weiblichen<br />

Prinzips in die Psychiatrie bezeichnen möchte. Für die Förderung des<br />

Genesungsprozesses erachtet der <strong>Recovery</strong>-Ansatz eine Haltung professionell<br />

Tätiger als hilfreich, die neben weiteren Elementen folgendermaßen beschrieben<br />

werden kann:<br />

- Aufrechterhalten der Hoffnung auf Ges<strong>und</strong>ung („Holder of Hope“) selbst<br />

in schwierigsten oder scheinbar unveränderlichen Situationen; Zuversicht<br />

<strong>und</strong> Vertrauen in die in einem jeden Menschen innewohnenden Ges<strong>und</strong>ungskräfte;<br />

- Geduld, genügend Zeit für die Entwicklung zu lassen;<br />

- eine nicht bewertende, nicht pathologisierende oder stigmatisierende<br />

Haltung, so dass sich die KlientInnen in ihrem Anderssein gleichwertig <strong>und</strong><br />

angenommen fühlen;<br />

- das subjektive Erleben der Betroffenen <strong>und</strong> ihrer ganz persönlichen Erklärungsmodelle<br />

wertzuschätzen, ihnen nicht die Sicht der Fachperson überstülpen<br />

zu wollen;<br />

- Wahlfreiheit (im Bezug auf therapeutische Möglichkeiten, Lebensformen<br />

etc.) ermöglichen, dadurch Zusammenarbeit fördern; mehr miteinander<br />

statt Ausübung von Macht;<br />

- Erleben <strong>und</strong> Verhalten der Betroffenen als sinnhaft zu verstehen;<br />

- sich auf wirkliche Beziehungen zu den KlientInnen einzulassen, sich nicht<br />

hinter Professionalität verstecken, sondern für die KlientInnen als Mensch<br />

spürbar zu sein.<br />

Die hier aufgeführten Punkte scheinen allgemeine Gr<strong>und</strong>lagen für Wachstums-<br />

<strong>und</strong> Reifungsprozesse zu sein. Jedenfalls versuchen Eltern zumeist, diese Fähigkeiten<br />

im Umgang mit ihren Kindern zu verwirklichen. Für Wachstumsprozesse<br />

bei Erwachsenen - <strong>und</strong> ganz besonders bei Menschen in Krisensituationen<br />

– sind sie ebenso unerlässlich.<br />

Hoffnung <strong>und</strong> Zuversicht vermitteln<br />

Durch die <strong>Recovery</strong>-Forschung verstehen wir heute wie wichtig es ist, dass die<br />

Betroffenen Zuversicht haben <strong>und</strong> überhaupt an die Möglichkeit einer Genesung<br />

glauben. „Ohne Hoffnung geht es nicht!“, heißt es in einer Zusammen-<br />

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