10.12.2012 Aufrufe

Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einbeziehung der Betroffenen in ihre Behandlung macht deutlich, dass es nicht<br />

damit getan ist, bestimmte hoffnungsfördernde Techniken anzuwenden. Es ist<br />

viel mehr nötig eine hoffnungsvolle Gr<strong>und</strong>einstellung bereits während der<br />

Ausbildung bei <strong>Pflege</strong>nder zu fördern. Die Konzepte von Hoffnung <strong>und</strong> Hoffnungslosigkeit<br />

müssen in Ausbildungscurricula, aber auch in der <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>spolitik<br />

verankert werden [30].<br />

Innerhalb der pflegerischen Gr<strong>und</strong>ausbildung mangelt es an der umfassenden<br />

Wissensvermittlung über <strong>psychische</strong> Erkrankungen. Gerade in Zeiten, in denen<br />

immer wieder die demographischen Entwicklung <strong>und</strong> eine zunehmende Inzidenz<br />

<strong>psychische</strong>r Erkrankungen diskutiert werden, sollte innerhalb der Ausbildungscurricula<br />

ein Schwerpunkt auf die Unterstützung von Menschen mit<br />

<strong>psychische</strong>n Erkrankungen <strong>und</strong> Beschwerden gelegt werden. Dies könnte<br />

fachübergreifend anhand der Vermittlung verschiedener (<strong>Pflege</strong>-) Phänomene<br />

wie Hoffnung <strong>und</strong> Hoffnungslosigkeit, Angst, Einsamkeit etc. geschehen.<br />

Bedeutung für zukünftige Forschungen<br />

Die Bedeutung von Hoffnung wurde in den englischsprachigen Ländern bereits<br />

erkannt <strong>und</strong> bewiesen [10; 14; 30]. In Deutschland ist es nun notwendig, vorhandene<br />

Forschungsergebnisse aufzugreifen <strong>und</strong> für Betroffene, Bezugspersonen<br />

<strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>nde in Deutschland zu adaptieren. Ein möglicher Schritt in diese<br />

Richtung sind deutschsprachige Publikationen über die Bedeutung des Hoffnungs-<br />

<strong>und</strong> <strong>Recovery</strong>-Konzeptes. In einem weiteren Schritt müssen hoffnungsfördernde<br />

<strong>und</strong> recovery-orientierte Interventionen entwickelt <strong>und</strong> getestet<br />

werden. Es mangelt bisher an publizierten Forschungsergebnissen über Hoffnungsinterventionen,<br />

die für praktisch <strong>Pflege</strong>nde zugreifbar <strong>und</strong> verständlich<br />

sind.<br />

Interessant wäre es im Zusammenhang mit den exemplarisch beschriebenen<br />

<strong>Pflege</strong>theorien von Peplau <strong>und</strong> Barker, diese <strong>und</strong> weitere bestehende <strong>Pflege</strong>theorien<br />

auf ihre hoffnungsfördernde Wirkung hin zu untersuchen. Anhand<br />

von Hoffnungsmessinstrumenten (z.B. Herth Hope Index oder Miller Hope<br />

Scale) könnte Hoffnung bei Betroffenen zu Beginn <strong>und</strong> zum Ende einer Behandlung<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage von <strong>Pflege</strong>theorien eingeschätzt werden. Auf<br />

diese Weise könnten ebenso einzelne pflegerische Interventionen auf ihre<br />

102

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!