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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Nehmen <strong>psychische</strong> Störungen zu? Eine systematische<br />

Literaturübersicht<br />

Dirk Richter<br />

Einleitung<br />

Seit den 1970er-Jahren sind zahlreiche epidemiologische Feldstudien unternommen<br />

worden (insbesondere die US-amerikanischen Studien Epidemiological<br />

Catchment Area Study, ECA, <strong>und</strong> National Comorbidity Survey, NCS), die<br />

eine Datenbasis liefern sollten, auf deren Gr<strong>und</strong>lage verlässliche Aussagen<br />

über die Punktprävalenz bis hin zur Lebenszeitprävalenz verschiedener Lebensalter<br />

möglich war. Bei den genannten Feldstudien handelte es sich um<br />

Querschnittsdesigns mit ausreichend großen Samples, die eine Unterteilung in<br />

hinreichend umfassende Geburtskohorten zuließen. In mehreren, auch international<br />

vergleichenden Untersuchungen, war mit diesem Vorgehen eine<br />

deutlich höhere Rate <strong>psychische</strong>r Störungen <strong>und</strong> vor allem depressiver Störungen<br />

in jüngeren Geburtskohorten gef<strong>und</strong>en worden [1], weshalb im Anschluss<br />

an diese Resultate verschiedentlich das ‚Zeitalter der Depression’<br />

prognostiziert wurde [2, 3].<br />

Diese Querschnittsuntersuchungen, welche die Flaggschiffe der seinerzeitigen<br />

psychiatrischen Epidemiologie waren, litten jedoch von Beginn an unter erheblichen<br />

methodischen Problemen. In einer Re-Analyse der Daten konnte<br />

gezeigt werden, dass die geringen Prävalenzraten der älteren Studienteilnehmer<br />

vermutlich durch Erinnerungsprobleme zustande kamen [4, 5]. Die nachfolgende<br />

systematische Übersicht untersucht die Thematik mit einer Methodik,<br />

die auf diese Fragestellung noch nicht angewendet wurde. Der Ansatzpunkt<br />

geht über einzelne Störungsbilder hinaus. Er zielt auf sämtliche <strong>psychische</strong>n<br />

Störungen mit Ausnahme der Demenz, deren demografisch bedingte<br />

Zunahme evident ist [6, 7].<br />

Methode<br />

Die Suche nach einschlägigen epidemiologischen Studien erfolgte primär in<br />

den Datenbanken PubMed, PsychLit, Google Scholar <strong>und</strong> Scopus (sowie in<br />

Literaturlisten entsprechender wissenschaftlicher Artikel). Die Suchworte<br />

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