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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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lich, dass bei vielen <strong>Pflege</strong>nden Überforderungserleben entsteht bzw. das<br />

Gefühl, den einzelnen Problemstellungen nicht gerecht werden zu können<br />

[14]. Die Aufgaben sind zum Teil klar umrissen (s. oben), aber es mangelt an<br />

spezifischer Ausbildung, Instrumenten <strong>und</strong> Strategien [15]. Die <strong>Pflege</strong>nden<br />

sind gezwungen, pragmatisch zu handeln, ihre pflegerischen <strong>und</strong> therapeutischen<br />

Werkzeuge sind nach unserer Analyse gewissermaßen eklektizistisch<br />

aus diversen beruflichen <strong>und</strong> theoretischen Hintergründen zusammengesucht,<br />

<strong>und</strong> es besteht durchaus der Eindruck, dass eine übergreifende theoretische<br />

Basis positiv sein könnte. Weiterhin wird angesichts der formulierten Wissens-<br />

<strong>und</strong> Kompetenzdefizite der Bedarf an spezifischer Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

deutlich, <strong>und</strong> daraus abzuleiten ist – so unsere Interpretation – der Bedarf an<br />

gutem <strong>und</strong> fürsorglichem Management der <strong>Pflege</strong>nden sowie der Supervisionsbedarf.<br />

Diskussion<br />

Anlass für die Meta-Synthese von Rollen- <strong>und</strong> Aufgabenprofilen der ambulanten<br />

psychiatrischen <strong>Pflege</strong> war die Notwendigkeit, Inhalte für die Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildung von <strong>Pflege</strong>nden in diesem Arbeitsbereich zu erheben. Im Abgleich<br />

zwischen dem bisher einzigen deutschsprachigen Tätigkeitskatalog der<br />

‚B<strong>und</strong>esinitiative Ambulante <strong>Psychiatrische</strong> <strong>Pflege</strong>’ (BAPP) [5] <strong>und</strong> den von uns<br />

oben aufgezeigten Merkmalen aus den qualitativen Studien zeigt sich hinsichtlich<br />

der formalen Tätigkeiten eine weitgehende Übereinstimmung der Aktivitäten.<br />

Die Liste der Tätigkeiten reicht vom Assessment <strong>und</strong> Monitoring des<br />

<strong>psychische</strong>n Status des Patienten über sämtliche Aspekte der Medikation <strong>und</strong><br />

der Compliance bis hin zur Einbeziehung von Angehörigen <strong>und</strong> der Kooperation<br />

mit anderen sozialen <strong>und</strong> medizinischen Diensten. Im Übrigen entsprechen<br />

diese Kataloge im Großen <strong>und</strong> Ganzen auch bekannten Ausbildungsinhalten<br />

für die ambulante psychiatrische <strong>Pflege</strong> aus dem angelsächsischen Raum [19,<br />

20].<br />

Über die formalen Tätigkeiten hinaus hat die Meta-Synthese unseres Erachtens<br />

jedoch herausarbeiten können, welche Besonderheiten <strong>und</strong> Problemlagen<br />

der eher informelle Bereich der Beziehungsgestaltung zu den Patienten<br />

aufweist (beispielsweise der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung oder<br />

die akzeptierende <strong>und</strong> wertschätzende Gr<strong>und</strong>haltung gegenüber Patienten<br />

oder Klienten, deren Verhalten nicht selten den Intentionen der <strong>Pflege</strong>nden<br />

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