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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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- Trauerprozesse, die Gefühle des Schmerzes, der Wut, des Trotzes usw.<br />

beinhalten können, bei psychiatrieerfahrenen Menschen erkennen <strong>und</strong><br />

mittragen;<br />

- Stigmatisierung durch Fachpersonen reflektieren <strong>und</strong> reduzieren.<br />

Strukturelle Ebene: Partizipation der Betroffenen<br />

Eines der zentralen Elemente des <strong>Recovery</strong>-Ansatzes auf einer strukturellen<br />

Ebene ist der vermehrte Einbezug von gegenwärtig oder ehemals betroffenen<br />

Menschen in verschiedenen Bereichen der psychiatrischen Behandlungsstrukturen.<br />

Dabei kann es um die vermehrte Mitarbeit in Gremien, die Beteiligung<br />

an Forschung, Fortbildung <strong>und</strong> im Beschwerdewesen gehen, aber ebenso um<br />

den Aufbau von Hilfsangeboten, die von Betroffenen betrieben <strong>und</strong> kontrolliert<br />

werden (so genannt „User-Run“). Ganz besondere Bedeutung wird der<br />

Unterstützung von Betroffenen durch andere Betroffene beigemessen, der so<br />

genannten Peer-to-Peer-Arbeit. In verschiedenen Ländern arbeiten mittlerweile<br />

Tausende von Peer-Specialists in verschiedensten sozialpsychiatrischen<br />

Arbeitsfeldern. Diese Forderungen nach Veränderungen auf struktureller Ebene<br />

gibt es schon sehr lange. Sie sind identisch mit den Forderungen, welche<br />

die Empowerment-Bewegung seit Beginn der 1990er-Jahre stellt. Bisher sind<br />

sie jedoch nur ansatzweise umgesetzt worden. Wir haben die Zuversicht, dass<br />

durch das gegenwärtige Interesse am <strong>Recovery</strong>-Konzept diese Anliegen eine<br />

neue Attraktivität bekommen <strong>und</strong> als unverzichtbar verstanden werden. Für<br />

Institutionen <strong>und</strong> Fachmitarbeitende stellt sich die Herausforderung, ihre<br />

Macht mit den KlientInnen zu teilen, was Selbstbewusstsein, Mut <strong>und</strong> Vertrauen<br />

in die KlientInnen erfordert.<br />

Ganz konkret: Was ist hilfreich für eine Partizipation der Betroffenen?<br />

- Einführung von Behandlungsvereinbarungen, Krisenpässen, usw.;<br />

- Gremien für Partizipation wie Klinikbeirat, Heimbeirat, usw. zu schaffen;<br />

- Peers anzustellen <strong>und</strong> sie angemessen zu entlöhnen;<br />

- NutzerInnen in die Erarbeitung von Leitbild, Konzept <strong>und</strong> Programm einer<br />

Institution zu integrieren;<br />

- trialogisch oder dialogisch geführte Beschwerdestellen einzuführen;<br />

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