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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Tendenzen sind in der Vorstellung einiger Ergebnisse in diesem Fall bedeutender<br />

als irgendwelche Prozentzahlen. Image lässt sich zwar auch in Zahlen fassen,<br />

im Kern geht es jedoch um atmosphärische Aspekte. Diese seien ohne<br />

den Anspruch, b<strong>und</strong>esdeutsche Wirklichkeit im Kern <strong>und</strong> dann noch exakt<br />

erfasst zu haben, hier in Form einiger kurzer Thesen vorgestellt:<br />

a) Die Rheinischen Kliniken Düren blicken auf eine über 130-jährige Geschichte.<br />

Der Name der „Anstalt“ wechselte im Laufe der Jahrzehnte mehrfach. Trotz<br />

intensiver Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> einer guten Einbindung der Klinik in das<br />

kommunale Geschehen konnte der seit über fünfzehn Jahre bestehende offizielle<br />

Name nicht etablieren. Längst <strong>und</strong> aus guten Gründen ausrangierte Titel<br />

wie „Landeskrankenhaus“, „13 Morgen“ (bezogen auf die Fläche des Klinikgeländes<br />

am Nordrand der Stadt) oder gar „Jeckes“ sind noch immer in den Köpfen<br />

der Menschen. In diesem speziellen Fall – so wurde auf Rückfragen bestätigt<br />

– verbinden viele mit der Vokabel „Klinik“ eher das „übliche“, „normale“,<br />

also somatisch orientierte Krankenhaus.<br />

b) Die große Mehrheit der Befragten ist ziemlich überfordert, wenn es Fragen<br />

nach Art, Güte <strong>und</strong> Länge der Ausbildung geht. Die Tatsache, dass das staatliche<br />

Examen an einer Schule für <strong>Pflege</strong>berufe sehr wohl die Türen in beide<br />

Richtungen (also Psychiatrie oder Somatik) öffnet, ist kaum bekannt. Vielmehr<br />

äußerten die meisten diesbezüglich Unklarheiten, glaubten aber andererseits<br />

zu wissen, dass eine Ausbildung zu einer pflegenden Tätigkeit in der Psychiatrie<br />

„irgendwie länger“ dauere; genauere Angaben konnten nicht gemacht<br />

werden.<br />

c) Lenkt man das Augenmerk auf die Kriterien „Belastung“ <strong>und</strong> „Vergütung“,<br />

so könnte man geneigt sein, im ersten Augenschein von den Befragungsergebnissen<br />

nur frohe K<strong>und</strong>e abzuleiten, denn: Die Mehrheit gab an, die Arbeit<br />

in der Psychiatrie sei alles in allem belastender als in einem „normalen“ Krankenhaus,<br />

außerdem konnte man sich in Düren durchaus vorstellen, <strong>Pflege</strong>kräfte<br />

in der Psychiatrie höher zu entlohnen – niemand wollte ihnen zumindest<br />

weniger gönnen!<br />

Diese „Großzügigkeit“ lässt zwar den generellen Schluss zu, dass die Arbeit<br />

„irgendwie“ wertgeschätzt wird, sie relativiert sich jedoch in einem bedeutenden<br />

Maße, wenn man konkret in Erfahrung bringen will, was überhaupt in<br />

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