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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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störungen, Posttraumatischen Belastungsstörungen <strong>und</strong> Persönlichkeitsstörungen<br />

an. Das Angebot der PTK richtet sich aber auch an Menschen in besonders<br />

schwierigen <strong>und</strong> belastenden Lebensumständen, in denen eine Weiterentwicklung<br />

nachhaltig blockiert scheint.<br />

Die Therapie findet in einem teilstationären Rahmen statt (Montag bis Freitag,<br />

jeweils von 08.30 bis ca. 17.00 Uhr) <strong>und</strong> dauert in der Regel 3 bis 4 Monate. In<br />

ihrer therapeutischen Arbeit orientiert sich die PTK an einem multimodalen<br />

Behandlungskonzept. Dies bedeutet, dass in Einzel- <strong>und</strong> Gruppentherapien<br />

verschiedene psychotherapeutische Ansätze <strong>und</strong> Methoden integrativ miteinander<br />

kombiniert werden. Im Rahmen dieses Therapieangebotes wird ein<br />

„Skills-Training“ zur besseren Bewältigung schwer kontrollierbarer Verhaltensweisen,<br />

Gefühlen oder Impulsen angeboten, welches auch modifizierte<br />

Elemente der Dialektisch Behavioralen Therapie DBT umfasst [5]. Diese so<br />

genannten „Emotionsregulationsgruppen“ (EmoReg) werden einmal wöchentlich<br />

während 90 Minuten durchgeführt <strong>und</strong> können nach dem Abschluss der<br />

tagesklinischen Behandlung auch ambulant (= externe EmoReg) besucht werden.<br />

Frau C<br />

Die heute 38 jährige Frau C wuchs in einer Familie auf, in der Gewalt, Alkoholismus<br />

<strong>und</strong> sexueller Missbrauch alltäglich war.<br />

Schon sehr früh dämpfte sie ihre schlechten Gefühle so, wie sie es bei ihren<br />

Vorbildern sah: mit Alkohol, Drogen <strong>und</strong> Medikamenten.<br />

1991 folgte dann die erste Einweisung in eine psychiatrische Klinik. Diesem<br />

Aufenthalt folgten immer weitere Einweisungen in Drogentherapien, Spitäler<br />

<strong>und</strong> Kliniken. Nichts half gegen ihre Spannungen <strong>und</strong> den Wunsch, zu sterben.<br />

Immer häufiger verletzte sie sich selber durch Zufügen von Verbrennungen,<br />

sich Schneiden bis zur chirurgischen W<strong>und</strong>versorgung, oder mit geschlossenen<br />

Augen über die Strasse gehen.<br />

2004 wechselte sie zu einem Psychiater, welcher ihr das Medikament Leponex<br />

verschrieb. Zum ersten Mal seit Jahren konnte sie wieder schlafen. Die Spannungszustände<br />

aber blieben <strong>und</strong> sie dachte, dass die Selbstverletzungen einfach<br />

zu ihr gehörten. Diagnosen: Depressionen, Politoxikomanie, Borderline<br />

Persönlichkeitsstörung, posttraumatische Belastungsstörung, Essstörungen<br />

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