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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Problematik stellt uns vor soziale aber auch ökonomische Probleme. Das individuelle<br />

Krankheitskonzept der Betroffenen zu entschlüsseln, um adäquate<br />

wirksame Therapien anzuwenden, stellt sich oft als problematisch dar. Häufig<br />

erahnen wir nur den Behandlungseinstieg, hieraus resultieren ungenaue diagnostische<br />

Einschätzungen. Aus diesen Umständen resultieren für die Klinik<br />

auch große finanzielle Anstrengungen bezüglich bereitzustellender personeller<br />

Ressourcen sowie hohe Kosten für die Exploration, um später feststellen zu<br />

müssen, dass man die angewendeten Therapieverfahren einer völlig veränderten<br />

Wirklichkeit anpassen muss.<br />

Für die verschiedenen Berufsgruppen stellt die soziale Integration der Migranten,<br />

die häufig aus völlig anderen <strong>und</strong> uns fremd erscheinen Kulturen stammen,<br />

ein Problem in der alltäglichen Betreuung / Behandlung dar. Die Hauptprobleme<br />

dieser soziokulturellen Unterschiede basieren auf dem Nicht-<br />

Verstehen, was zur falschen Einschätzung der Lebenssituationen <strong>und</strong> der<br />

Krankheitskonzepte von Patienten mit Migrationshintergr<strong>und</strong> führt.<br />

Dies hat Auswirkungen auf alle Behandlungsbereiche <strong>und</strong> vor allem auf die<br />

Patienten in der psychiatrischen Betreuung. Basierend auf diesen Kommunikationsproblemen<br />

verstehen die an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen<br />

die Anliegen, Umgangs- <strong>und</strong> Ausdrucksformen von Patienten <strong>und</strong> Patientinnen<br />

nicht ausreichend. Das eigene Erleben <strong>und</strong> das beobachtete Verhalten sind<br />

anders, als wir es aus unserem Alltag kennen; die Erwartungen der Patienten<br />

an Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung weisen häufig große Differenzen auf. Jeder Einzelne<br />

der psychiatrisch Tätigen steht vor der Aufgabe, die soziale Distanz zu<br />

überbrücken <strong>und</strong> mehr Verständnis für die unterschiedlichen Lebensweisen /<br />

Wertvorstellungen sowie das <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sverhalten zu entwickeln<br />

Ursachen<br />

Ein Zusammenhang zwischen Migration <strong>und</strong> <strong>psychische</strong>n Erkrankungen konnte<br />

nie eindeutig bewiesen werden. Migration macht nicht automatisch krank,<br />

aber sie erhöht die Disposition der Betroffenen für Erkrankungen aus dem<br />

somatischen sowie psychiatrischen (vgl. Abbildung 1). Im Folgenden werden<br />

wesentliche migrationsassoziierte Faktoren beschrieben die eine potentielle<br />

Auswirkung auf die Entstehung <strong>und</strong> Verlauf <strong>psychische</strong>r Störungen besprochen.<br />

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