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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Unterstützung einer spontan gebildeten Selbsthilfegruppe mit-<br />

tels Supervision durch <strong>Pflege</strong>nde einer Psychotherapietageskli-<br />

nik<br />

Rolf Brunner, Momo Christen<br />

Einleitung<br />

Der Begriff „<strong>Recovery</strong>“ bedeutet soviel wie: Wiederherstellung der <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>,<br />

Erholung oder Genesung [1]. Im Zusammenhang mit <strong>psychische</strong>n Störungen<br />

<strong>und</strong> Suchtkrankheiten handelt es sich beim <strong>Recovery</strong>-Ansatz nicht um ein<br />

Behandlungskonzept zur Symptomreduktion, sondern um ein Modell, das<br />

Erfahrungen aus der Selbsthilfe <strong>und</strong> aus Erfahrungen mit Peer-Support zusammenfasst<br />

<strong>und</strong> nutzbar macht. <strong>Recovery</strong> orientiert sich an den persönlichen<br />

Werten <strong>und</strong> Zielen von Betroffenen [2]. Durch die Auseinandersetzung mit der<br />

eigenen Erkrankung können Betroffene ihre oft negative Wahrnehmung verändern<br />

<strong>und</strong> neue Perspektiven entwickeln, die ihnen ein zufriedenes <strong>und</strong><br />

selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Die Erfahrungen Betroffener zeigen,<br />

dass ein „gutes Leben“ keine Symptomfreiheit voraussetzt.<br />

„<strong>Recovery</strong>“ ist ein individueller <strong>und</strong> sehr persönlicher Prozess, der von den<br />

Betroffenen unterschiedlich erlebt <strong>und</strong> umgesetzt wird. Einige der wichtigsten<br />

Kernelemente wie Hoffnung, unterstützende Beziehungen oder Selbstbestimmung,<br />

werden jedoch in zahlreichen Erfahrungsberichten genannt [3]. Ein<br />

wichtiges Element der individuellen <strong>Recovery</strong> ist in vielen Fällen auch das<br />

Engagement für andere <strong>und</strong> das Austauschen <strong>und</strong> Weitergeben von Erfahrungen,<br />

zum Beispiel in Selbsthilfegruppen oder Peer-Support-Projekten [4].<br />

Ein Beispiel dafür ist die im Folgenden beschriebene, spontan gegründete <strong>und</strong><br />

von einer ehemaligen Patientin der Psychotherapie-Tagesklinik (Frau C.) geleitete<br />

Selbsthilfegruppe für Menschen mit Borderline Persönlichkeitsstörung.<br />

Die Psychotherapie-Tagesklinik (PTK)<br />

Die Psychotherapie-Tagesklinik der Universitären <strong>Psychiatrische</strong>n Dienste Bern<br />

(PTK) bietet flexible psychotherapeutische Behandlungsbausteine für erwachsene<br />

Menschen mit meist langjährigen Angst- <strong>und</strong> Zwangserkrankungen, Ess-<br />

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