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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Strukturierte Einschätzung der Suizidalität gemeinsam mit den<br />

PatientInnen: Erste Erfahrungen aus einem Praxisentwicklungs-<br />

projekt<br />

Bernd Kozel, Konrad Michel, Christoph Abderhalden<br />

Einleitung<br />

Die Risikobeurteilung der Suizidgefährdung stellt eine wichtige <strong>und</strong> herausfordernde<br />

Aufgabe für alle <strong>Pflege</strong>nden in der Psychiatrie dar [1]. Einige Experten<br />

[3, 4, 5, 6] empfehlen die Verwendung von Einschätzungsinstrumenten, um<br />

dieser anspruchsvollen Aufgabe durch eine professionelle Vorgehensweise<br />

gerecht zu werden. Eine systematische Einschätzung der Suizidgefährdung mit<br />

geeigneten Instrumenten ist besonders hilfreich, um jene PatientInnen frühzeitig<br />

zu identifizieren (Screening), die eine Häufung an Risikofaktoren für<br />

Suizid aufweisen [2]. Die Schwierigkeit dabei ist, dass der klinische Gesamtkontext<br />

bei einem Risikoscreening mit Einschätzungsinstrumenten nicht berücksichtigen<br />

wird [7]. Beispielsweise sind PatientInnen die eine Häufung von Risikofaktoren<br />

für Suizid aufweisen nicht per se „akut suizidal“. Daher eignet sich<br />

zur Einschätzung der akuten Suizidalität eher ein Verfahren, das stärker auf die<br />

„Innenwelt“ der PatientInnen rekurriert. Ein Instrument, das dieser Anforderung<br />

gerecht wird, ist die Suicide Status Form II (SSF-II) [8]. Die Suicide Status<br />

Form II (SSF-II) ermöglicht ein gemeinschaftliches, phänomenologisches Assessment<br />

der (akuten) Suizidalität durch Professionelle <strong>und</strong> PatientInnen [9].<br />

Die PatientInnen werden zum „Experten“ ihrer eigenen Suizidalität, die Professionellen<br />

werden zum „Begleiter“ des Einschätzungs- <strong>und</strong> Behandlungsprozesses.<br />

Die Suicide Status Form II (SSF-II) [8] wird im Rahmen eines Praxisentwicklungsprojektes<br />

an den Universitären <strong>Psychiatrische</strong>n Diensten Bern (UPD) zur<br />

strukturierten Einschätzung der akuten Suizidalität gemeinsam mit den Patienten<br />

verwendet.<br />

Ziel<br />

Dieser Kongressbeitrag hat das Ziel, anhand eines Fallbeispiels über erste Er-<br />

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