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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Da die Bezugsperson verpflichtet ist, <strong>Pflege</strong>diagnosen zu formulieren, wurden<br />

die zwei <strong>Pflege</strong>diagnosen [3] Angst <strong>und</strong> Selbstverletzungsgefahr gestellt.<br />

Auch hier wird der Aufbau einer therapeutischen Beziehung durch Empathie<br />

<strong>und</strong> Wertschätzung ins Zentrum gestellt. Im Weiteren soll die Patientin angeleitet<br />

werden, auslösende Faktoren zu erkennen, sowie Methoden kennen zu<br />

lernen, um lähmende <strong>und</strong> behindernde Gefühle zu bewältigen.<br />

Bei Angstattacken <strong>und</strong> Spannungszuständen sollen die <strong>Pflege</strong>nden bei der<br />

Patientin verweilen, eine ruhige sichere <strong>und</strong> schutzbietende Haltung einnehmen.<br />

In kurzen <strong>und</strong> klaren Sätzen sprechen <strong>und</strong> bei unangemessenem Verhalten<br />

Grenzen setzen.<br />

Das ganze <strong>Pflege</strong>team, inkl. der Nachtwachen, wurde angehalten, diese Maßnahmen<br />

verbindlich umzusetzen.<br />

Verlauf<br />

Die Patientin fühlt sich durch die vereinbarten Regelungen erst eingeengt,<br />

verspürt dann doch Sicherheit in den klaren Abmachungen. Im Empfinden <strong>und</strong><br />

in der Stimmung ist die Patientin schwankend- die Gefühle reichen von euphorisiert<br />

bis zu schweren Tiefs <strong>und</strong> Dissoziation. Auslösende Faktoren waren<br />

negative Erinnerungen, die Angst vor der Zukunft oder das Gefühl für ihre<br />

Angehörigen eine Belastung zu sein. Um sich vor zu vielen Einflüssen zu schützen,<br />

hat sich die Patientin oft in ihr Zimmer zurückgezogen. Im Aufenthalt hat<br />

die Patientin gelernt, dass sie Spannungszustände mit der Anwendung von<br />

Cold-Pack überwinden kann. Gut geholfen haben zudem Spaziergänge mit<br />

<strong>Pflege</strong>nden, die Patientin empfindet "das in der Natur sein" <strong>und</strong> die Bewegung<br />

als sehr heilsam. Schwerere Krisen wie dissoziieren haben die <strong>Pflege</strong>nden mit<br />

der Patientin in Form von, zum Teil längeren, 1:1 Betreuung überw<strong>und</strong>en. In<br />

den vier Wochen ist es zu keinem selbstverletzenden Verhalten gekommen<br />

noch wurde das Team "gespalten".<br />

Ergebnisse<br />

Der Behandlung ist für alle Beteiligten äußerst zufriedenstellend verlaufen.<br />

Dies zeigen die Resultate aus der Befragung der Bezugsperson, den Teammitgliedern,<br />

der Abteilungsleitung <strong>und</strong> nicht zuletzt auch der Patientin.<br />

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