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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Kongruente Beziehungspflege am Fallbeispiel einer "schwieri-<br />

gen" Patientin: eine Fallstudie<br />

Markus Berner<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Als "schwierige" Patientinnen werden in der Psychiatrieversorgung Frauen<br />

bezeichnet, die an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden. Nach DSM-<br />

IV [5] wird Borderline-Persönlichkeitsstörung als "tiefgreifendes Muster von<br />

Instabilität in den zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild <strong>und</strong> den<br />

Affekten sowie deutlicher Impulsivität" definiert.<br />

Im Rahmen der Bezugspersonenpflege ist die <strong>Pflege</strong>fachperson für die Planung<br />

<strong>und</strong> Durchführung der <strong>Pflege</strong> zuständig. Unter Bezugspflege verstehen wir<br />

eine organisierte Arbeitsweise, die den Auftrag der <strong>Pflege</strong>fachperson als Bezugsperson<br />

der Patientin definiert. Gehen wir der Frage nach, was die Bezugsperson<br />

dann wirklich tut, stellen wir fest, dass ein Hauptaspekt ihrer <strong>Pflege</strong> in<br />

der Beziehungspflege liegt.<br />

Das hier dargestellte Fallbeispiel bzw. die pflegerische Haltung <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong><br />

richtet sich nach dem Konzept der Kongruenten Beziehungspflege[2].<br />

Kongruente Beziehungspflege ist ein Konzept, dass die bewusste Wahrnehmung<br />

<strong>und</strong> die professionelle Bearbeitung <strong>und</strong> Klärung der interpersonalen <strong>und</strong><br />

interdependenten Aspekte einer <strong>Pflege</strong>nden-Patienten-Beziehung beschreibt<br />

[2]. Als Basis werden drei Wissenschaftliche Gr<strong>und</strong>lagen beschrieben.<br />

Die Psychodynamik von Beziehungen von Jean Watson [7], die davon ausgeht,<br />

dass die eigene Geschichte in jedem Moment des Lebens mitwirkt <strong>und</strong> bewusst<br />

oder unbewusst unser Verhalten, Denken, Handeln <strong>und</strong> Fühlen ja sogar<br />

unsere Motivation beeinflusst. Watsons Theorie stellt die <strong>Pflege</strong> in den ganzheitlichen<br />

Rahmen der menschlichen Zuwendung, bei der ein Mensch zu einem<br />

anderen, bedürftigeren, eine alle Ebenen der Person umfassende Beziehung<br />

aufnimmt.<br />

Die Autoren Maturana & Varela [4] gehen der Frage nach, wie menschliches<br />

Erkennen eigentlich funktioniert. Sie kommen bei ihrer Auseinandersetzung<br />

mit den neurobiologischen Gr<strong>und</strong>lagen menschlicher Wahrnehmung zum<br />

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