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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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<strong>Pflege</strong>“ des Deutschen Netzwerkes für Qualitätsentwicklung in der <strong>Pflege</strong><br />

[3:54] wird Schulung als eine „Vermittlung von Kompetenzen zur Bewältigung<br />

der veränderten Versorgungs- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>erfordernisse nach der Entlassung“<br />

beschrieben, also eine <strong>Pflege</strong>, die auch die Zeit nach der stationären Phase im<br />

Blickwinkel hat. Damit sind die pflegerischen Aufgaben bei der Medikamentenverabreichung<br />

in einem erweiterten Sinne zu sehen: aus dem passiven<br />

Verabreichen soll ein aktives Anleiten beim Medikamentenregime bereits<br />

während des stationären Aufenthalts werden. Unter Medikamentenregime<br />

verstehen wir alle Maßnahmen, die zu einer korrekten Medikamenteneinnahme<br />

erforderlich sind. Diese sind:<br />

- Medikamentenbeschaffung: einen Hausarztbesuch zur Rezeptierung der<br />

Medikamente absolvieren, zum Hausarzt gelangen (ggf. Terminierung,<br />

Fahrt), Geld zur Verfügung haben (Praxisgebühr, Zuzahlung Medikament),<br />

Krankenkassenkarte, bei zur Neige gehenden Medikamenten sich rechtzeitig<br />

neue Medikamente zu besorgen<br />

- Medikamente richten <strong>und</strong> einnehmen: Medikamente sinnvoll zu lagern,<br />

diese mittels einer korrekten Dokumentation (Verordnung) der einzunehmenden<br />

Medikamente zu richten <strong>und</strong> schließlich das richtige Präparat<br />

in der richtigen Dosierung zum richtigen Zeitpunkt einzunehmen. Das<br />

Ganze unter Umständen ohne Aufforderung, Anleitung <strong>und</strong> Kontrolle von<br />

unterstützenden Personen<br />

- Integration der Medikation in den Lebensalltag, d. h . Routinen bilden <strong>und</strong><br />

an die individuelle Lebensgestaltung anpassen.<br />

Die Diskrepanz zwischen der Vorgehensweise des „Medikamente Verteilens“<br />

im Klinikalltag <strong>und</strong> den gegensätzlichen Anforderungen eines Medikamentenregime<br />

zu Hause, können zum Problem für den Patienten werden. Er kann mit<br />

der praktizierten Vorgehensweise auf Station Entlastung aber auch Abhängigkeit<br />

erleben, in jedem Fall wird diese Vorgehensweise nicht seine Eigenaktivität<br />

<strong>und</strong> Selbstständigkeit fördern. Daraus kann geschlossen werden, dass die<br />

hier dargestellten Probleme <strong>und</strong> Herausforderungen sowohl im klinischstationären<br />

wie auch im ambulant-häuslichen Kontext ein <strong>Pflege</strong>problem darstellen<br />

<strong>und</strong> professionelle Interventionen benötigen.<br />

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