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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Psychische <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>, Public Health <strong>und</strong> die Rolle der <strong>Pflege</strong><br />

Marianne Brieskorn-Zinke<br />

Einführung<br />

Das Modell der Salutogenese gilt bis heute als eines der wichtigsten interdisziplinären<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>skonzepte mit großer Integrationskraft für die unterschiedlichen<br />

ges<strong>und</strong>heitswissenschaftlichen Disziplinen. In der Diskussion um<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sförderung wird heute weniger vom Gr<strong>und</strong>lagenkonzept der Salutogenese<br />

gesprochen als vielmehr von der salutogenetischen Perspektive, die<br />

eine Erklärungsgr<strong>und</strong>lage für die Bedeutung personaler Ressourcen bei der<br />

Entstehung, Erhaltung <strong>und</strong> Wiederherstellung von <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> liefert.<br />

So geht es auch in diesem Beitrag um ges<strong>und</strong>heitsförderliche <strong>und</strong> ressourcenorientierte<br />

Sichtweisen, die die <strong>Pflege</strong> betreffen <strong>und</strong> natürlich geht es dabei<br />

auch um Wege der Umsetzung solcher Ansätze in den psychiatrischen Alltag.<br />

Für die <strong>Pflege</strong> als Profession ist diese salutogenetische Perspektive zentral<br />

geworden.<br />

Die Anforderungen an die <strong>Pflege</strong>berufe sowie das berufliche Selbstverständnis<br />

in der <strong>Pflege</strong> haben sich in den letzten Jahrzehnten enorm gewandelt. Die<br />

<strong>Pflege</strong> in den deutschsprachigen Ländern ist dabei, sich von einem Heil – Hilfsberuf<br />

zu einem eigenständigen <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sfachberuf zu entwickeln – sehr<br />

langsam zwar, dafür aber -auch nachhaltig. Diese Entwicklung hängt einerseits<br />

mit dem veränderten Krankheitsspektrum zusammen <strong>und</strong> mit neuen Ansätzen<br />

zur Versorgungsgestaltung, zum anderen auch mit der Internationalisierung<br />

oder der Europäisierung. Über 6 Millionen <strong>Pflege</strong>nde <strong>und</strong> Hebammen in Europa<br />

werden heute als eine große Ressource für mehr <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> in allen Ländern<br />

der EU betrachtet. WHO-Empfehlungen <strong>und</strong> EU-Aufrufe zur stärkeren<br />

Einbindung der <strong>Pflege</strong>berufe in Public Health relevante Aufgaben machen<br />

Druck, sowohl auf die Politik als auch auf die <strong>Pflege</strong>verbände <strong>und</strong> die Ausbildungsträger.<br />

Der Generaldirektor der WHO prognostizierte bereits 1985 für den <strong>Pflege</strong>bereich<br />

wichtige Veränderungen:<br />

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