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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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efremdlich <strong>und</strong> erzeugt wohlmöglich innere Abwehr.<br />

Radikale Akzeptanz der Realität heißt aber eigentlich nur, die Tatsachen anzuerkennen,<br />

um dann mit möglichst effektivem Einsatz seiner Kräfte in<br />

schwierigen <strong>und</strong> unerträglichen Lebensphasen Verbesserung, Bewegung <strong>und</strong><br />

Veränderung herbeizuführen. Häufig wird extrem viel Energie dafür aufgebracht<br />

sich über Tatsachen zu ärgern, frei nach dem Motto „ es kann nicht sein,<br />

was nicht sein darf“. Es entsteht ein gedankliches Kreisen, ohne Vorwärtskommen,<br />

in dem ungemein viel Kraft geb<strong>und</strong>en wird, die ins Leere geht, der<br />

sog. Kampf gegen Windmühlen.<br />

Radikale Akzeptanz erweist sich als wichtige Voraussetzung für die persönliche<br />

Lebensbewältigung, ganz besonders in Zeiten von Leid <strong>und</strong> Not. Ein Nachdenken<br />

<strong>und</strong> Umdenken ist ungewohnt <strong>und</strong> schwierig, seine Haltung dahingehend<br />

zu verändern eine Leistung, die als Prozess zu verstehen ist. Es geht darum,<br />

sich von inneren hinderlichen Glaubenssätzen zu befreien, zu erkennen, was<br />

hinnehmbar, was veränderbar ist.<br />

Radikale Akzeptanz heißt nicht, etwas gut heißen, sondern vollständiges Annehmen<br />

<strong>und</strong> sich für einen neuen Weg entscheiden Eine solche innere Bereitschaft<br />

verhindert Unbeweglichkeit <strong>und</strong> schafft neue Gewohnheiten.<br />

Alles braucht seine Zeit, oder: Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran<br />

zieht.<br />

Atempausen<br />

Die sog. Atempausen haben etwas gemein mit der bereits erwähnten Schatzkiste.<br />

Es geht um „Beschenktwerden“ bzw. „Belohnung“. Hinter den Atempausen<br />

verbergen sich Sonderst<strong>und</strong>en, die sich an abgeschlossene Themenkomplexe,<br />

anschließen, oder einfach zwischendurch eingeschoben werden. Sinn ist<br />

es, das die Gruppe nach getaner Arbeit, pausieren kann, innehalten, Atem<br />

schöpfen kann. Es kann aber auch bedeuten, Themen zu wiederholen, zu vertiefen,-<br />

sich Zeit nehmen.<br />

Unter Atempausen findet man: Genussst<strong>und</strong>en, Segensst<strong>und</strong>e, diverse<br />

Übungsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> St<strong>und</strong>en zu den Jahreszeiten <strong>und</strong> deren Ereignisse (Weihnachtsst<strong>und</strong>e,<br />

Herbst<strong>und</strong>e u.ä.).<br />

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