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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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Genießen<br />

Unter Genießen verstehen wir sinnliches Verhalten <strong>und</strong> lustvolles, positives<br />

Erleben. Dennoch trägt das Genießen häufig einen ambivalenten Beigeschmack.<br />

So scheint auf den ersten Blick der Genuss ohne Nutzen zu sein,<br />

stattdessen impliziert er die Befürchtung: wer genießt ist unsozial im Sinne<br />

von egoistisch <strong>und</strong> rücksichtslos; Er wird süchtig <strong>und</strong> abhängig. Gleichwohl<br />

kennt jeder die Sehnsucht nach Genuss, Lust <strong>und</strong> Freude. Niemand würde<br />

ernsthaft widersprechen, dass sinnliches Vergnügen das Leben lebenswerter<br />

macht <strong>und</strong> die Lebensqualität erhöht.<br />

Genuss, heute besonders assoziiert mit dem Begriff „Wellness“, scheint eindeutig<br />

zum idealen Lebensstil zu gehören. Eine Erklärung dafür ist sicher, neben<br />

der alltäglichen Leistungsorientiertheit <strong>und</strong> Hetze einen Ausgleich zu suchen.<br />

Das im Handbuch vermittelte Gefühl für Genuss hat kaum etwas mit „Wellness“<br />

gemein. Die populäre Bedeutung von „Wellness“ zeigt jedoch, dass es<br />

auf breiter Ebene eine Sehnsucht nach „Genießen“ gibt. Trotz dieser Suche<br />

sind oftmals unsere sinnlichen Kompetenzen aus verschiedensten Gründen<br />

verkümmert, vergraben oder vergessen. Ursache dafür können u.a. Krisen<br />

sowie körperliche <strong>und</strong> seelische Erkrankungen sein, vielleicht aber auch ein all<br />

zu strenges Lebenskonzept, da Genießen häufig mit Verlust von Disziplin <strong>und</strong><br />

Kontrolle verwechselt wird.<br />

Wiederbelebung <strong>und</strong> Integration von Genuss im Alltag bedeutet, die Lebensqualität<br />

verbessern. Eine optimierte Lebensqualität erleichtert uns den Weg<br />

aus den kleinen <strong>und</strong> großen Krisen, fördert die Widerstandskräfte, ist aber<br />

auch ein wesentlicher Aspekt für Ges<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Lebenserhaltung. Die Genussregeln,<br />

die den Autorinnen von besonderer Bedeutung erscheinen, werden<br />

im genannten Handbuch detailliert genannt <strong>und</strong> erläutert.<br />

Krise<br />

Krisen sind Teil des Lebens, sie gehören zu jeder persönlichen Entwicklung <strong>und</strong><br />

Reifung. Krisen sind insofern nicht aus dem Leben wegzudenken, sie sind traurig,<br />

anstrengend <strong>und</strong> bringen Menschen aus dem Gleichgewicht. Wesentlich<br />

ist, einen adäquaten Umgang mit den Lebenskrisen zu finden sowie die kleinen<br />

<strong>und</strong> großen Krisen für die persönliche Weiterentwicklung zu nutzen.<br />

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