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Psychiatrische Pflege, psychische Gesundheit und Recovery ...

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etwaige Drittpersonen, pflegerischer Beobachtungen <strong>und</strong> Beobachtungen<br />

oder Bef<strong>und</strong>en anderer StationsmitarbeiterInnen wie etwa ÄrztInnen oder<br />

TherapeutInnen. Zur bestmöglichen Einschätzung der Situation der PatientInnen<br />

werden die Prinzipien der interdisziplinären Behandlung [4] angewandt.<br />

Ferner werden Gewohnheiten, Bedürfnisse <strong>und</strong> das Erleben der PatientInnen<br />

ebenso erfasst, wie deren Sorgen <strong>und</strong> Risiken, damit entsprechende Maßnahmen<br />

einleitet werden können. Die Bezugspersonen evaluieren in Zusammenarbeit<br />

mit den PatientInnen ihre Arbeit regelmäßig gemäß dem pflegerischen<br />

Behandlungsprozess. Ein hohes Maß an Wertschätzung <strong>und</strong> Einfühlungsvermögen<br />

steht beim Behandlungsteam an oberster Stelle.<br />

Dank der systematischen Anwendung eines pflegerischen Assessments werden<br />

problematische Verhaltensmuster der PatientInnen ermittelt. Es handelt<br />

sich dabei vornehmlich um Beeinträchtigungen in den Bereichen <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sverhalten,<br />

Bewegung, Ruhe/Schlaf <strong>und</strong> kognitive Einschränkungen. Nach dem<br />

Assessment werden die pflegerischen Probleme definiert <strong>und</strong> interdisziplinär<br />

abgestimmt.<br />

Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist der Wochenplan (Abbildung 1),<br />

der den PatientInnen eine Struktur bietet.<br />

Erfahrungsgemäß berichten die PatientInnen schon nach einigen Tagen, dass<br />

sich ihre körperlichen (etwa Appetit oder Bewegung) <strong>und</strong> <strong>psychische</strong>n Funktionen<br />

(etwa Konzentration) verbessern <strong>und</strong> erfahren dadurch einen Motivationsschub<br />

<strong>und</strong> eine Steigerung des Selbstwertgefühls. Die Erfahrungen der<br />

PatientInnen werden regelmäßig in den „Morgenr<strong>und</strong>en“ ausgetauscht <strong>und</strong><br />

reflektiert. Unlängst erzählte eine Patientin, dass sie zum ersten Mal seit vielen<br />

Jahren richtig – das heißt nicht nur eine „nasse Mahlzeit“ mit Weißwein –<br />

gefrühstückt hat <strong>und</strong> dabei ein Genusserlebnis hatte, das sie in Zukunft beibehalten<br />

möchte.<br />

Ergebnisse <strong>und</strong> Erfahrungen<br />

Von den insgesamt 370 hospitalisierten PatientInnen (vgl. Abbildung 2) wurden<br />

178 (48.1%) in eine ambulante Betreuung <strong>und</strong> 5 (1.4%)in eine Tagesklinik,<br />

2 Personen (0.5%) in eine Justizanstalt <strong>und</strong> eine kleine Minderheit von 27<br />

Personen (7.3%) ohne Nachbehandlung entlassen. In spezielle Fachklinikentraten<br />

51 Personen (13.8%) über, 7 Personen (1.9%) fanden einen Platz ineiner<br />

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