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Tanulmányok Pápa város történetéből

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Ferenc Szakály<br />

Pápa während der Türkenzeit<br />

(1526-1686)<br />

Pápa auf dem Heeresweg: Zu einem unbekannten Zeitpunkt - irgendwann zwischen 1510 und<br />

1543, aber wahrscheinlich nach 1526 - geriet das mit Planken befestigte Pápa (darin das<br />

Schloss des Gutsherren) nach der Besetzung des mittleren Teiles des Landes durch die Türken<br />

sofort in eine bedrohte Lage, auf den Heeresweg. Von Beginn an wurde es als strategisch<br />

wichtiger Punkt betrachtet, und die Gesetzgebung beschäftigte sich mit dem Gedanken, Pápa<br />

zum Standort des Oberstadthauptmannes von Transdanubien zu machen. Letztendlich wurde<br />

Győr zum Standort des Hauptmannes, der Oberstadthauptmann von Pápa wurde Kreishauptmann.<br />

Obwohl die Streifen der umliegenden türkischen Einheiten oft die Stadt gefährdeten, wurde<br />

die Stadt „insgesamt” nur einmal verwüstet und die Burg stand in dem eineinhalb Jahrhundert<br />

Türkenherrschaft nur zwei Mal unter ständiger Belagerung, was im Verhältnis zu ganz Ungarn<br />

als überaus günstig zu betrachten ist. Die Bevölkerung flüchtete an unbekannte Orte, nachdem<br />

die Türken im Oktober 1594 ohne Kampf in den Besitz von Pápa gelangten und dies bis 1597<br />

aufrechterhalten konnten. Die zwei Angriffe fanden in den ersten Tagen des Augusts 1597 -<br />

als die Christenarmee auf dem Wege der Kapitulation die Burg von den Türken<br />

zurückeroberte - bzw. zwischen dem 14. Juli und 9. August 1600 statt, als dieselben die<br />

aufständigen und im türkischen Dienst stehenden französischen Söldner aus der Burg<br />

vertrieben. Im Juli 1683 bekehrte sich Pápa zur Treue des türkischen Lehen tragenden Fürsten<br />

Imre von Oberungarn und bekam für zwei Monate eine türkische Garnison zur<br />

Rückendeckung der Armee des Sultans bei dem Angriff auf Wien.<br />

Gutsherren und Abhängigkeitsverhältnisse: In der Zeit der Niederlage der Schlacht bei<br />

Mohács befand sich Pápa und das Herrschaftsgut im Besitz des im November 1526 als<br />

ungarischen König gekrönten János Szapolyai. Da es jedoch in den Landesteil des<br />

Gegenkönigs Ferdinand von Habsburg fiel, stiftete Letzterer dieses zuerst Elek Thurzó, dann<br />

im Jahre 1535 Bálint Török. Obwohl sich Török bald auf die Seite von János stellte, behielt<br />

seine Familie - mit ganz kurzen Unterbrechungen - bis zum Aussterben (1618) Pápa. Danach<br />

ging das Besitztum über die weibliche Linie zuerst auf den Baron Nyáry über, dann auf die<br />

Familie Esterházy (letztere Grafen-, später Herzogsfamilie). Die Letzteren blieben bis zum II.<br />

Weltkrieg im Genuss des Besitztumes, obgleich es vorkam, dass es für kurze Zeit als Pfand<br />

hinterlassen werden musste. (z.B. zwischen 1632 und 1648 an Graf László Csáky.) Da - durch<br />

eine königliche Verfügung - zum grössten Teil der Gutsherr auch das Amt des örtlichen<br />

Oberstadthauptmannes einnahm, verfügte er nicht nur über die Gerichtsbarkeit über die<br />

Fronbauern der Stadt, sondern auch über die des Militärs. Darüber hinaus, daß die<br />

Bevölkerung von Pápa ab 1566 von der Verpflichtung der staatlichen Steuerzahlung befreit<br />

wurden, wissen wir wenig über die Besteuerung, viel mehr jedoch über den leidlich bevölkert<br />

erscheinenden Apparat der örtlichen gutsherrschaftlichen Besitzverwaltung. Bei der<br />

Rechtspflege wurde im Prinzip das Patriomonialgericht (welches nicht aus Gutsherren,<br />

sondern aus Burgbezirksamtswaltern, Soldaten und aus den örtlichen Magistratsvertretern<br />

bestand) und das Militärgericht getrennt, aber auch Soldaten konnten vor das<br />

Patriomonialgericht kommen. Eine Rolle spielten neben all diesen auch das Stadtgericht und<br />

einige Zunftsitze.<br />

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