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Tanulmányok Pápa város történetéből

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Tibor Fabinyi<br />

Lutheraner in Pápa<br />

Schon während der ersten Reformationsgeneration entstand in Pápa die erste „reformierte”<br />

Gemeinde auf der Grundlage der Lehre Luthers, genauer der Confessio Augustana. Diese<br />

Periode umfaßte das halbe Jahrhundert zwischen 1525 und 1575. Die Sache der Erneuerung<br />

des Evangeliums fand in Patronen wie Baron Elek Thurzó und später Bálint Enyingi Török<br />

nicht nur Unterstützer, sondern sogar aktive Förderer. Anfänglich vertraten die Schullehrer<br />

und später die Prediger, deren Namen heute bereits im Dämmer der Vergangenheit versinken,<br />

die lutherische Richtung der Reformation. Der bekannteste Reformator Pápas war Mihály<br />

Sztárai zwischen 1567 und 1575. Zuvor hatte er in Südtransdanubien bereits 120 Gemeinden<br />

gegründet und war als Dramatiker und Liederdichter zu einer der bedeutendsten Gestalten des<br />

Protestantismus geworden. Ein knappes Jahr leitete er die lutherische Gemeinde gemeinsam<br />

mit Gál Huszár, bis sie beide im gleichen Jahr, 1575, starben. Damit fand das von Luther<br />

geprägte organisierte Gemeindeleben in Pápa ein Ende.<br />

Die folgende Periode dauerte mit einer kurzen Unterbrechung bis zum Toleranzedikt Josephs<br />

II. (1781). In dieser Zeit lebten die Evangelischen der Stadt in der Diaspora und wurden<br />

zumeist von Seelsorgern der nahegelegenen Städte oder Dörfer mitbetreut. Eine kurze<br />

Blütezeit bildeten die Jahre des Freiheitskrieges von Franz Rákóczi II., als sie sich 1705-1714<br />

ein Haus am zentralen Platz von Pápa kaufen konnten und einen eigenen Pfarrer hatten, den<br />

aber die Patronatsherren der Stadt, die Familie Esterházy, im Laufe der Gegenreformation<br />

vertrieben.<br />

Im Zeichen der Toleranz belebte sich das Gemeindeleben von neuem, damals - 1786 -<br />

erbauten sie ihre erste Kirche. Einem langsamen Erstarken folgten schließlich lange<br />

Jahrzehnte der Blüte. Besonders bedeutsam wurde das geistliche-geistige Leben der Evangelischen<br />

unter dem Pápaer Pfarrer und späteren hochangesehenen Bischof Transdanubiens<br />

Ferenc Gyurátz.<br />

Der Zweite Weltkrieg hemmte zwar das Leben der Gemeinde von neuem, doch gelang ihr mit<br />

gemeinsamen Kräften ein Wiederaufschwung. Heute sind sie zusammen mit den Reformierten<br />

um das Gemeinwohl in der Stadt bemüht, um auch damit ein Zeugnis von der neues Leben<br />

bewirkenden Kraft des Protestantismus abzulegen.<br />

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