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Tanulmányok Pápa város történetéből

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Zum Beamtenpersonal der Stadt gehörten noch der Stadthauptmann, die zwei Räte, der<br />

Hauptnotar, der Stadtanwalt, der Arzt, der Tierarzt, der Ingenieur. Die gewählten Vertreter der<br />

Stadt hielten im allgemeinen zwei Mal im Jahr eine Sitzung ab, und beschäftigten sich mit den<br />

in den Bereich der Selbstverwaltung fallenden Angelegenheiten, in erster Linie mit den<br />

Fragen bezüglich der Wirtschaft und Finanzen. In diesem Bereich wurden bedeutende Statute<br />

geschaffen. Die Aufgaben des Bürgermeisters und des engeren Abgeordnetenrates waren<br />

zweifach, da sie sich mit den in den Bereich der staatlichen Verwaltung und der Selbstverwaltung<br />

fallenden Aufgaben gleichzeitig beschäftigen mußten.<br />

Die Studie berücksichtigt den landesweiten Aufbau der Bürgergesellschaft nach 1867, dann<br />

die Gestaltung der örtlichen gesellschaftlichen Struktur. Die bürgerliche Gesellschaft bedeutet<br />

die Gesamtheit der Vereinigungen, der Zirkel, Klubs, welche einzelne Gruppen im Zeichen<br />

verschiedener Ziele, im allgemeinen unabhängig von politischen Parteien, organisieren.<br />

Gemäss der gesteckten Ziele entstanden nach dem Ausgleich viele bürgerliche, gesellschaftliche,<br />

kulturelle, wissenschaftliche, nationale, Wohltätigkeits-, Interessenschutz-, Jugend-,<br />

Frauen-, Sport-, u.s.w. vereine. Ihre Lebenskraft beweist, daß auch 1936 in Ungarn nach dem<br />

Friedensvertrag von Trianon noch 14.000 Vereine registriert waren. In Pápa wirkten etwa 100<br />

Vereine, Zirkel, Klubs. Die Mitglieder der Vereine wurden erfasst und versammelten sich<br />

regelmäßig im Interesse des gemeinsamen Handelns.<br />

Die Bevölkerung der Stadt, ihre gesellschaftliche Struktur gestaltete sich in Abhängigkeit von<br />

der wirtschaftlichen Entwicklung. In den Jahrzehnten nach dem Ausgleich blieb deshalb das<br />

Wachstum der Bevölkerung in grösserem Maße aus, und auch die Verteilung gemäss der<br />

Beschäftigung änderte sich kaum. Dazu kam es erst nach der Jahrhundertwende. 1890 betrug<br />

die Bevölkerungszahl der Stadt 14.000, 1910 jedoch schon mehr als 20.000. Die Anzahl der in<br />

der Industrie Beschäftigten wuchs auf 3.000. Von ihnen arbeiteten etwa 1.000 in der<br />

Werksindustrie, 700 im Handel. Die Zahl der in der Landwirtschaft Verdienenden betrug ca.<br />

1.500. 1904 lebten und arbeiteten 17 Rechtsanwälte, 11 Ärzte und natürlich viel mehr Lehrer<br />

in der Stadt. Die Verteilung der Bevölkerung gemäss des Glaubens: im Jahre 1900 waren<br />

10.481 Römisch-Katholiken, 3.238 Israeliten, 2.133 Reformierte, 1.564 Evangeliken. Die<br />

Anzahl der sonstigen Gläubigen ist als verschwindend zu betrachten. Veränderungen in<br />

grösserem Maße erfolgten durch die Verringerung der Anzahl und des Anteils an Israeliten.<br />

Ihr Anteil fiel bis 1941 auf 11 % zurück.<br />

Die Stadt verfügte in dem angegebenen Zeitraum über bedeutende und bekannte Lehr- und<br />

Kulturinstitute. Im allgemeinen erschienen zwei Wochenblätter, welche in der Druckerei der<br />

Hochschule gedruckt wurden. In den Spalten der örtlichen Zeitungen nahm auch die Literatur<br />

einen bedeutenden Platz ein. Von den Parteien grenzten sie sich ab. Zu Beginn der 1890-iger<br />

Jahre wurde der Jókai Zirkel gegründet, der als Zentrum des kulturellen und geistigen Lebens<br />

zählte. Die Lehrinstitute spielten traditionell eine grosse Rolle bei der Pflege, Kultivierung<br />

und Vermittlung der Kultur und Wissenschaft. Eine ganze Reihe von Lehrerpersönlichkeiten<br />

mit hoher wissenschaftlicher Bildung und Qualifikation lebte und unterrichtete in Pápa. Die<br />

ernannten Lehrer hielten oft aus ihren Fächern Vorträge und diese wurden in irgendeiner Form<br />

gedruckt. In der Zeit des Ausgleiches gab es in der Stadt zwei grosse Lehrinstitute. Das<br />

reformierte Internat und das Gymnasium des Sankt Benediktiner Ordens. Das Internat hatte<br />

jedoch 4 Varianten: das 6-Klassen Gymnasium, der 2-jährige philosophische Lehrgang, die 3-<br />

jährige Rechtsakademie und die 4-jährige Theologie. Die Rechtsakademie ist später zwar<br />

eingestellt worden, aber hauptsächlich zur Jahrhundertwende entstanden neue Lehrinstitute.<br />

So die reformierte und katholische Lehrerinnenbildungsanstalt und die staatliche Lehrerbildungsanstalt.<br />

Im Jahre 1939 wurde im Rahmen des Internates die höhere Handelsschule<br />

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