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Tanulmányok Pápa város történetéből

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Bauernschaft von Pápa, darunter einige begüterte Bauern, nahmen lieber die größeren Lasten<br />

auf sich und blieben der Genossenschaft fern.<br />

Günstigere Ergebnisse gab es bei der Vergenossenschaftlichung der Kleinindustrie und des<br />

Kleinhandels. Auch hier fehlten zwar nicht die administrativen Mittel, und dennoch<br />

entstanden aus ihnen (Gebäudeinstandhaltung, Tischler, Friseure, Schuster, Bekleidungs-,<br />

Foto- und Hausindustrie) sieben Kleinindustrie-Produktionsgenossenschaften. Die Anzahl<br />

ihrer Mitglieder überschritt bei weitem die Anzahl der Nichteingetretenen. Ihre Entwicklung<br />

blieb jedoch zurück und weder das Einkommen der Mitglieder, noch die Versorgung der<br />

örtlichen Verbraucher gestaltete sich in gewünschtem Maße.<br />

Im Rahmen der damaligen Industrieentwicklung entstand an Stelle der liquidierten<br />

Tabakwarenfabrik Pápa ein Betrieb, der elektrische Haushaltsgeräte herstellte (Elekthermax).<br />

Mit all dem steigerten sich nur die Schwierigkeiten der inzwischen nach den Ratswahlen im<br />

Jahre 1950 von der Komitatsstadt zur Kreisstadt degradierten Stadt. Nicht nur die<br />

Entwicklung der Dienstleistungsinstitute blieb zurück, auch der Wohnungsmangel war groß.<br />

All das, sowie die ungünstige Entwicklung der Versorgung und der Einkommen wirkten sich<br />

auf die Produktionsdisziplin aus, und verursachte Unzufriedenheit und politische Uninteressiertheit<br />

im Kreise der Bevölkerung.<br />

Die Versuche, welche sich auf die Veränderung der diktatorischen, politischen, sowie<br />

stagnierenden ökonomischen und sozialen Verhältnisse richteten, blieben ohne Erfolg. Die im<br />

Jahre 1953 beginnende Politik „neuer Abschnitt” wurde selbst von der örtlichen Leitung nicht<br />

richtig unterstützt. Dem entgegen wurden die Lasten der Bauernschaft und die Versorgungsprobleme<br />

der Bevölkerung leichter. Aufgrund der versprechend erscheinenden Veränderung<br />

wurde ein neuer Plan zur Perspektiventwicklung der Stadt erstellt. Dazu fehlten jedoch nicht<br />

nur die materiellen Quellen, auch die einseitige Industrialisierung (Betriebsreduzierung)<br />

begünstigte dies nicht. Aus diesem Grunde nahmen die Schwierigkeiten mit der Liquidierung<br />

der Politik „neuer Abschnitt” im Frühjahr 1955 zu und häuften sich mit neuen Problemen<br />

(Betriebsnormenerhöhung, Stationierung neuer Militäreinheiten u.s.w.). Sogar die Stadtleitung<br />

war unfähig, die Verbitterung zu beruhigen. Der Aufstand im Herbst 1956 brach in der Stadt<br />

mit bestimmter Verspätung aus und blieb bis zum Ende in gemässigtem Rahmen. All das ist<br />

nur zum Teil damit zu erklären, daß, das in die Hierarchie zurückgefallene Pápa, gegenüber<br />

den umliegenden Städten weder eine Zeitung noch Radio hatte. Vielmehr wirkte allein das<br />

Vorhandensein des beträchtlichen Militärs mässigend. Nach einer Massendemonstration am<br />

26. Oktober wurden zwar die früheren kommunistischen Leiter aus dem Rathaus „entfernt”<br />

und ein „Revolutionsrat” wurde gegründet, aber auch dadurch wurden keine bedeutenderen<br />

Massnahmen verwirklicht. Wegen der Streiks wurde von den in den stillgelegten Betrieben<br />

und verschiedenen Instituten ebenfalls gegründeten „Revolutions...” oder „Arbeiterräten”<br />

höchstens ein Teil der früheren Leiter abgesetzt. Diese Räte redeten in der Leitung mit und<br />

wenn sie auch die Errichtung der „Nationalgarde” unterstützten, so traten sie nicht bewaffnet<br />

auf, Lynchjustiz geschah nicht, die Sinnbilder wurden höchstens entfernt. Gleichzeitig waren<br />

unberechtigte Wohnungsbesetzungen in der Stadt häufig.<br />

Die Bauernschaft bewegte sich kaum, wenn sie auch ihre Sorgen aussprach und sogar hier und<br />

da ihren Boden zurückverlangte, da sie mit den anfallenden Herbstarbeiten beschäftigt war.<br />

Einige traten zwar aus der Genossenschaft aus, aber die Mehrheit blieb zusammen. Insgesamt<br />

löste sich nur die eine, kleine Gemeinschaft Typ I. auf. Die Stadtwerke und die Geschäfte<br />

waren bis zum Ende in Betrieb. Menschenleben wurden nicht geschädigt. Höchstens insofern,<br />

daß sich verhältnismässig viele (darunter Techniker und Ärzte) ins Ausland absetzten.<br />

Daneben verursachte auch der Produktionsausfall Schäden in der Wirtschaft.<br />

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