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Tanulmányok Pápa város történetéből

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Zsolt Kövy<br />

Die Rolle der reformierten Kirche im Leben der Stadt Pápa<br />

Im westlichen Teil Ungarns waren schon im Jahre1518 die 95 Thesen von Martin Luther von<br />

1517 bekannt und es wird auch im allgemeinen akzeptiert, dass wir schon vom Jahr 1520 an<br />

von derLandesreform sprechen können. Die ersten Spuren der Reformation in Pápa können<br />

wir auch auf diese Zeit legen. Die Empfänglichkeit der Franziskaner, die seit 1480 eine<br />

Klosterschule aufrechterhielten, gegenüber der Reformation, ebenso die Toleranz der<br />

Gutsherren (János Zápolya, Elek Thurzó) und das Studium der Pápaer Studenten an der<br />

Wiener, bzw. an westlichen Universitäten schufen gleicherweise geeignete geistige<br />

Bedingungen dafür, dass der damals 2.500 Einwohner zählende Marktflecken die Ideen der<br />

Reformation (damals noch protestantisch) annahm.<br />

Vom Jahre 1531 an war in Pápa eine protestantische, von 1570 an eine ausgesprochen<br />

reformatische Schule tätig, welche ab 1585 Hochschule wurde, an der auch Theologie gelehrt<br />

wurde. Aus dieser ging das berühmte reformatische Kollegium von Pápa hervor. Von 1535 bis<br />

1618 waren die Gutsherren von Pápa protestantisch, von den Jahren 1570 an reformatisch. In<br />

der Reihenfolge Bálint Török (1535-1541), Ferenc Török (1541-1571) und István Török<br />

(1571-1618). Neben dem Schutz durch die Gutsherren wurde das Ansehen der<br />

ausgezeichneten Prediger der reformierten Kirche auf das höchste Niveau gehoben, wie die im<br />

ganzen Land berühmten Mátyás Bíró Dévai (1536-1538), Mihály Sztárai (1567-1575). Der<br />

Sohn Gál Huszárs, Dávid Huszár liess neben seiner Seelsorgetätigkeit (1576-1585) in der vom<br />

Vater geerbten Druckerei im Jahre 1577 das reformatische Glaubensbekenntnis, den<br />

Heidelsberger Katechismus drucken. Im Jahre der Erschaffung der Schulgesetze des<br />

Kollegiums, 1585 kommt István Pathai nach Pápa, während dessen Seelsorgeamtszeit (1594-<br />

1597) die Stadt in türkische Hände fällt. Pathai wird 1612 Bischof und kommt von Pápa nach<br />

Németújvár. An seine Stelle gelangt János Pálfi Kanizsai, der noch unter dem Schutz des<br />

reformatischen Gutsherren im Jahre 1517 zum ersten Mal in Ungarn das Presbiterium, das die<br />

Kirche leitende Organ, gründet. Das Presbiterium von Pápa wurde aus Vertretern von<br />

Adligen, Burgsoldaten und Stadtbewohnern gebildet. Kanizsai erweiterte während der Zeit<br />

seines Bistums (1629-1641) im Jahre 1630 die Errichtung der Presbiterien in ganz<br />

Transdanubien. Inzwischen, von 1618 an, gelangte die Burg von Pápa und die Stadt unter die<br />

Herrschaft der von Eszterházy. Die Gutsherren unterwarfen sich immer mehr dem Zeitgeist<br />

der Gegenreformation, durch welche die Reformierten von Pápa und die von ihnen geleitete<br />

Hochschule zahlreiche Beleidigungen erleiden mußten. Die Welle der Gegenreformation<br />

erreichte auch Pápa Ende des 17. Jahrhunderts und die Schule, die damals schon gute<br />

Beziehungen zu westlichen Universitäten hatte und ihre Studenten nach Deutschland schickte,<br />

verlor zeitweilig zwei Lehrer, Séllyey István (der später Bischof wurde) und Kocsi Csergö<br />

Bálint, die zur Galeerenstrafe verurteilt wurden. Die zweite Welle der Gegenreformation<br />

erreichte die Kirchengemeinde Pápa Mitte des 18. Jahrhunderts, als auch auf Verordnung der<br />

herrschenden Maira Theresia im Jahre 1752 der Kirche die freie Ausübung der Religion<br />

untersagt und die Hochschule nur als Gymnasium zurückgestuft betrieben werden durfte. Die<br />

Kirche von Pápa und ihre Schule fanden von 1752-1783 in der neben Pápa gelegenen<br />

Ortschaft Adásztevel Unterschlupf. Nach Erlaß des Toleranzedikts von 1781 von Jozsef II.<br />

konnte die Kirchengemeinde und die Schule wieder nach Pápa zurückkehren. Ihre neue<br />

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