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Tanulmányok Pápa város történetéből

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Sándor Orbán<br />

Ein Vierteljahrhundert von Pápa<br />

(1945-1970)<br />

In den vorangegangenen Jahrzehnten vor 1945 blieben zahlreiche Fragen betreffend der<br />

Entwicklung der Stadt (ökonomische, soziale und kommunale) ungelöst. Durch die<br />

Kriegsschäden, dann durch die, die Planwirtschaft bestimmenden Zwangslinien, konnten diese<br />

Fragen nicht gelöst werden, sondern wurden durch neue erweitert.<br />

Pápa zählte am Ende des II. Weltkrieges durch seinen Flugplatz, die Militärkrankenhäuser und<br />

weil es in der Rückzugslinie lag, als wichtiges Militärobjekt. Deshalb wurde Pápa auch von<br />

sowjetischen und angelsächsischen Flugzeugen bombardiert. Die grösseren Schäden wurden<br />

von den Bombardierungen verursacht und nicht von den um die Stadt stattfindenden<br />

Befreiungskämpfen im März 1945. Bedeutender als die Schäden an Gebäuden und die<br />

materiellen Schäden war das Auslöschen von fast 3.000 Menschenleben, von denen mehr als<br />

zwei Drittel aus der Stadt deportierte und vernichtete Juden waren. Aus diesem Grund und<br />

durch die Flucht ging die Zahl der Bevölkerung von 23.713 im Jahre 1941 auf 15.387 im<br />

April 1945 zurück.<br />

Die Hauptaufgabe der demokratischen Parteien, Organisationen und des von den Pfeilkreuzlern<br />

gesäuberten Stadtrates bestand in der Versorgung der Bevölkerung, dem Beginn des<br />

Neuaufbaues und der Abwicklung der demokratischen Bodenreform. Alles das wurde dadurch<br />

erschwert, dass in diesen Jahren bedeutende sowjetische und im kleinen Anteil ungarische<br />

Militäreinheiten in Pápa stationiert waren. Dennoch war, Dezső Sulyok, der Leiter der über<br />

eine grosse Mehrheit verfügenden Einzelbauernpartei und bis Herbst 1945 gleichzitig<br />

Bürgermeister der Stadt war und das Amt des Vorsitzenden des örtlichen Nationalkommitees<br />

einnahm, bereit, die verschiedenen Kräfte zu vereinen. Er baute ein entsprechendes Verhältnis<br />

mit der sowjetischen Militärkommandantur auf, welche eine bedeutende Rolle bei der<br />

Inbetriebsetzung der Textilbetriebe der Stadt und bei der Versorgung mit Rohstoffen spielte.<br />

Gleichzeitig gelang auch rasch die Neubelebung der kommunalen Einrichtungen der Stadt aus<br />

einem Großteil zentraler Unterstützung. Großzügige Pläne wurden zur Modernisierung der<br />

Stadt Pápa mit Komitatsrecht, zur gleichzeitigen Rückerlangung der einstigen zentralen Rolle,<br />

angefertigt, jedoch fehlten dazu die materiellen Quellen, bzw. wurden diese durch die<br />

täglichen Erfordernisse erschöpft.<br />

Auch bei der Bodenverteilung wirkten die verschiedenen demokratischen Kräfte zusammen.<br />

So gelangten mehrere große Güter zur Aufteilung, darunter mehrere tausend Morgen Land des<br />

Grafen Tamás Esterházy, von welchem ein Teil (Wald) staatliches Eigentum wurde. Um den<br />

mehr als 300 örtlichen Bodenbeanspruchern und den etwa 1.000 Hausgrundbeanspruchern<br />

ausreichen Fläche zukommen zu lassen, wurde auch Boden vom Eigentum der Stadt und aus<br />

der Flur der Nachbarorte zugeteilt. Die landwirtschaftliche Produktion fiel vorübergehend<br />

durch die Kriegschäden (Mangel an Tieren, Maschinen, u.s.w.), teilweise durch die<br />

Umänderung der Organisation der landwirtschaftlichen Betriebe zurück, und kam erst nach<br />

langen Jahren vorwärts.<br />

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