MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz
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102 FREIHEIT VoN ARMUT<br />
Zugang zum Justizsystem erlangen, da damit<br />
zu hohe Kosten verbunden sind. Jugendliche<br />
aus Slums, aus ethnischen, „rassischen“ oder<br />
religiösen Minderheiten sind die ersten, die<br />
bei Verbrechen als Verdächtige aufgegriffen<br />
werden, ob sie sie begangen haben oder nicht,<br />
desgleichen das Problem von Frauen, die bei<br />
häuslicher Gewalt keine Hilfe von der Polizei<br />
bekommen, da diese den Vorfall als Privatangelegenheit<br />
abtut. oft passiert es, dass Gerichte<br />
Fälle, die sich mit Kompensationszahlungen<br />
für ArbeitnehmerInnen oder mit der Rehabilitierung<br />
vertriebener Personen beschäftigen,<br />
auf Grund von Einfluss des Staates oder anderer<br />
Lobbys verzögern, und so die Menschen<br />
ihrer Existenz berauben.<br />
Rechtsstaatlichkeit<br />
Organisation – Verweigerung des Rechts auf<br />
organisation, Macht und die Möglichkeit, Ungerechtigkeiten<br />
zu widerstehen, z.B. behindert<br />
Armut das Recht der ArbeiterInnen sich<br />
zu organisieren, um für bessere Arbeitsbedingungen<br />
zu kämpfen.<br />
Partizipation – Verweigerung der Teilnahme<br />
an Entscheidungen, die das Leben betreffen,<br />
z.B. verringert die wachsende Übereinstimmung<br />
zwischen politischen und unternehmerischen<br />
Interessen den Raum für die Teilnahme<br />
von BürgerInnen an öffentlichen Angelegenheiten<br />
wie zum Beispiel der Bereitstellung<br />
von grundlegenden Dienstleistungen. Analphabetismus<br />
und Informationsmangel auf<br />
Grund ihrer Vertreibung nehmen Flüchtlingen<br />
das Recht, über ihre Zukunft zu bestimmen.<br />
Die meisten Roma sind auf Grund ihrer Wanderbewegungen<br />
nicht einmal in Wahlregistern<br />
registriert und dürfen nicht wählen.<br />
Menschliche Würde – Verweigerung des<br />
Rechts in Würde zu leben, z.B. werden in<br />
ländlichen Gebieten „rassische“, ethnische,<br />
religiöse und andere Minderheiten, die einen<br />
großen Teil der Besitzlosen oder Kleingrundbesitzer<br />
darstellen, gezwungen, ihre Würde<br />
für schlechte Bezahlung aufzugeben. Kinder<br />
werden, anstatt in die Schule zu gehen, in<br />
ausbeuterische Arbeitsverhältnisse wie zum<br />
Beispiel Müllaufbereitung, Lederindustrie oder<br />
Landwirtschaft gepresst.<br />
Für Armut anfällige Gruppen<br />
obwohl Armut ein weit verbreitetes, weltweites<br />
Phänomen ist, betrifft sie vor allem Frauen<br />
und Kinder.<br />
Die Verweiblichung der Armut wurde in<br />
Ländern, wo sich die Wirtschaft auf Grund<br />
von wachsender Migration von Männern,<br />
Arbeitslosigkeit und der starken Zunahme<br />
exportorientierter Wirtschaft, mit unterbezahlten<br />
Arbeitskräften wandelt, zu einem wesentlichen<br />
Problem. Die meiste Frauenarbeit<br />
ist undokumentiert und unbezahlt. Frauen<br />
werden in vielen Wirtschaftssparten männlichen<br />
Arbeitnehmern vorgezogen, da sie als<br />
„fügsame Arbeitskräfte“ angesehen werden.<br />
In vielen Gemeinschaften besitzen oder kontrollieren<br />
Frauen kein Land, Wasser, Eigentum<br />
und andere Ressourcen und sehen sich mit sozialen<br />
und kulturellen Barrieren für die Realisierung<br />
ihrer Menschenrechte konfrontiert.<br />
Menschenrechte der Frau<br />
Armut nimmt Kindern die Möglichkeit, ihr<br />
volles menschliches Potenzial auszuschöpfen<br />
und macht sie verwundbar für Gewalt, Menschenhandel,<br />
Ausbeutung und Misshandlung.<br />
Höhere Kindersterblichkeit wird oft durch<br />
Mangelernährung verursacht; eine große Kinderzahl<br />
ist oft ein zusätzlicher Grund für Armut.<br />
Durch die rapide Urbanisierung wächst<br />
die Zahl der Straßenkinder. Um die 113 Millionen<br />
Kinder weltweit (davon 97% in den<br />
Entwicklungsländern) waren niemals in der<br />
Schule und werden leicht zu opfern von Ausbeutung<br />
oder Kinderarbeit. Darüber hinaus