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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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selbst überlassen und ohne Identität zurückgewiesen.<br />

Außerdem sind Kinder, egal ob sie mit<br />

ihren Familien oder alleine in Konfliktzonen leben,<br />

der Gefahr ausgesetzt, als KindersoldatInnen<br />

rekrutiert zu werden. Ihrer Familie beraubt<br />

sehen sich diese KinderrekrutInnen außerstande,<br />

sich ein Leben ohne Krieg vorzustellen. Mit<br />

dem Anschluss an eine bewaffnete Gruppe sichern<br />

sich die Kinder ihr eigenes Überleben.<br />

Entsprechende Gegenmaßnahmen beinhalten:<br />

• Förderung der Achtung für Kinderrechte<br />

unter den Waffentragenden;<br />

• Verbot der Rekrutierung und Teilnahme von<br />

Kindern an bewaffneten Konflikten;<br />

• Unterstützung von minderjährigen opfern<br />

durch entsprechende medizinische, psychologische<br />

und soziale Hilfe;<br />

• Wiederherstellung der Kontakte mit den<br />

Familien durch Schutz unbegleiteter Minderjähriger<br />

und die Suche vermisster Personen;<br />

• Überwachung der Anhaltesituation von<br />

Kindern – Gewährleistung, dass sie von Erwachsenen<br />

getrennt sind, außer es handelt<br />

sich um Familienangehörige – und Herbeiführung<br />

ihrer Entlassung.<br />

<strong>MENSCHENRECHTE</strong> IN BEWAFFNETEN KoNFLIKTEN<br />

„Es gibt Kinder, die schließen sich aus sogenannten ‚freiwilligen’<br />

Gründen an. Aber ich denke, man muss sehr vorsichtig sein, zu<br />

erkennen, dass es kein freiwilliges Anschließen gibt, in dem Sinne,<br />

dass der Großteil dieser Kinder aus Notwendigkeit oder Schikane,<br />

Angst oder Sicherheit diesen Schritt tut. Unbegleitete Minderjährige<br />

ohne beschützende Eltern, Personen in der Angst, an Hunger zu<br />

sterben oder solche mit unzureichender Gesundheitsversorgung<br />

könnten militärische Aktivität suchen.“ (Übersetzung)<br />

Mike Wessells.<br />

Schutz der Gefangenen<br />

Eine Folge von bewaffneten Konflikten ist die<br />

Gefangennahme und Anhaltung von Kriegsgefangenen.<br />

Ihrer Freiheit beraubt zu sein,<br />

versetzt eine Person in eine verwundbare Position<br />

gegenüber den anhaltenden Behörden<br />

und innerhalb des Gefängnisumfeldes. Diese<br />

Verwundbarkeit ist in bewaffneten Konflikten<br />

und interner Gewalt akut, da der exzessive<br />

und illegale Gebrauch von Gewalt weit verbreitet<br />

ist und strukturelle Mängel verstärkt<br />

werden.<br />

Maßnahmen zur Gewährleistung der Achtung<br />

des Lebens und der Würde der Gefangenen<br />

umfassen:<br />

• Training des Gefängnispersonals in punkto<br />

Anhaltebedingungen und Strafverfolgung<br />

bei Verstoß;<br />

• Sicherstellung, dass genügend finanzielle<br />

Mittel für die Gefängnisse bereitstehen;<br />

• Ermöglichung des Gefangenenbesuches<br />

durch neutrale humanitäre organisationen<br />

wie das IKRK sowie die Überwachung der<br />

Behandlung der Gefangenen;<br />

• Wiederherstellung des Kontaktes zwischen<br />

Familienmitgliedern, wenn dieser unterbrochen<br />

wurde;<br />

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