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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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344 MEINUNGSÄUSSERUNGS- UND MEDIENFREIHEIT<br />

GESCHICHTEN ZUR ILLUSTRATIoN<br />

Sri Lanka: Dr. Manorani Saravanamuttu war<br />

die Mutter von Richard de Zoysa, einem Journalisten,<br />

der 1990 in Sri Lanka entführt und<br />

getötet wurde. Dr. Saravanamuttu ging in die<br />

Öffentlichkeit, um die Wahrheit über den Mord<br />

an ihrem Sohn ans Licht zu bringen. Sie stellte<br />

den Behörden Informationen zur Verfügung, um<br />

eine Untersuchung des Verbrechens zu erwirken.<br />

Aber alles, was sie daraufhin erhielt, war ein<br />

Brief der Behörden mit dem Inhalt: „Beklagen<br />

Sie den Tod Ihres Sohnes. Als Mutter ist das Ihre<br />

Pflicht. Andere Schritte werden zu Ihrem Tod<br />

führen, wenn Sie es am wenigsten erwarten.<br />

Nur das Schweigen wird Sie schützen.“<br />

Quelle: Jan Bauer. 1996. Only Silence will<br />

protect You, Women. Freedom of Expression<br />

and the Language of Human Rights. Montreal:<br />

International Centre for Human Rights and<br />

Democratic Development.<br />

Belgrad: Am 6. September 2005 wurde der<br />

für aktuelle Fragen verantwortliche Journalist<br />

von Radio OK, Saša Stojkovic, von zwei Mitgliedern<br />

der serbischen Radikalen Partei im<br />

Gemeinderat von Vranje beschimpft und mit<br />

physischer Gewaltanwendung bedroht. Darauf<br />

folgte, nur Tage später, ein Telefonanruf vom<br />

Vorsitzenden des Gemeinderates, Nenad Stošic,<br />

der Stojkovic mit dem Einsperren bedrohte. All<br />

dies wegen einer Meinungsumfrage, deren Ergebnisse<br />

noch gar nicht gesendet worden waren,<br />

von denen Stošic jedoch annahm, dass sie<br />

in böswilliger Absicht erfolgte. Die Vereinigung<br />

der Unabhängigen Elektronischen Medien<br />

(ANEM) ruft die zuständigen Behörden, insbesondere<br />

das Innenministerium sowie das<br />

Ministerium für Kultur und Information auf,<br />

die Journalisten und den verantwortlichen Redakteur<br />

von Radio OK zu schützen.<br />

Quelle: http://cm.greekhelsinki.gr/index.php?<br />

cid=1161&sec=194<br />

Kroatien: Entsprechend einer SEEMO vorliegenden<br />

Information vom 6. Dezember 2005<br />

hat der Herausgeber der kroatischen Wochenzeitung<br />

Feral Tribune, Drago Hedl, eine briefliche<br />

Todesdrohung erhalten. Hedl gab an, dass<br />

der Anlass für die Todesdrohung an ihn und<br />

seine Quelle eine Artikelserie über die Folterungen<br />

und Ermordungen von serbischen ZivilistInnen<br />

in Osijek im Jahr 1991 sei, die er<br />

in Feral Tribune veröffentlich hatte. Das war<br />

nicht das erste Mal, dass Hedl eine Todesdrohung<br />

erhalten hat.<br />

Quelle: http://www.seemo.org/content/view<br />

/ 64/66<br />

Diskussionsfragen<br />

1. Wer hat in diesen Berichten welche Menschenrechte<br />

verletzt?<br />

2. Welche Gründe könnten Einschränkungen<br />

des Rechts auf Meinungs- und Medienfreiheit<br />

rechtfertigen?<br />

3. Was sollte getan werden, um diese Freiheiten<br />

besser zu schützen?<br />

4. Was können opfer dieser Menschenrechtsverletzungen<br />

tun?<br />

5. Welche Verpflichtungen haben verantwortungsbewusste<br />

JournalistInnen?

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