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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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niert haben, soll jede/r kurz die Gelegenheit<br />

bekommen, ihre/seine Position im Verhältnis<br />

zu den anderen wahrzunehmen, ehe sich alle<br />

in einem Sesselkreis versammeln.<br />

Feedback: In der Großgruppe soll in einem<br />

kurzen Feedback nun jede/r noch einmal<br />

ihre/seine Position und Gefühle hierzu kurz<br />

darlegen. Anschließend können die TeilnehmerInnen<br />

darüber diskutieren, wie man mit<br />

unterschiedlichen Meinungen umgehen soll.<br />

Sind abweichende Meinungen zu akzeptieren,<br />

oder sollte in einer demokratischen Gesellschaft<br />

etwas dagegen getan werden? Sollten<br />

alle Meinungen in einer Demokratie anerkannt<br />

werden? Wann können Meinungen als<br />

extremistisch eingestuft werden?<br />

Variationsvorschläge: Zusätzlich könnte der<br />

Gedanke angeregt werden, ob Pluralismus<br />

oder Meinungsfreiheit in einer demokratischen<br />

Gesellschaft etwaigen Beschränkungen<br />

unterworfen sein sollten. Sollten etwa rassistische<br />

oder nationalsozialistische Demonstrationen<br />

nicht verboten sein? Wo wird in einer<br />

Demokratie die Trennlinie zwischen gerade<br />

noch akzeptabel und bereits unzulässig gezogen?<br />

In diesem Zusammenhang kann auch<br />

„Toleranz“, und was darunter verstanden wird,<br />

diskutiert werden.<br />

Teil IV: Follow-up<br />

Suchen Sie Bilder aus Zeitungen und Magazinen,<br />

die strittige Themen einer gegenwärtigen<br />

Debatte zeigen. Versuchen Sie, Themen<br />

wie die Diskriminierung bestimmter Gruppen<br />

(etwa Kinder, Frauen, AusländerInnen, religiöser<br />

Gruppen, Menschen mit Behinderungen<br />

etc.), Umweltverschmutzung, Arbeitslosigkeit,<br />

Armut, Unterdrückung durch den Staat oder<br />

Menschenrechtsverletzungen generell abzudecken.<br />

Jede/r der TeilnehmerInnen soll sich<br />

eines der Bilder aussuchen, das sie/er gerade<br />

noch tolerieren kann, und eines, dass sie/er<br />

DEMoKRATIE<br />

auf keinen Fall mehr tolerieren will? Dabei sollen<br />

sie auch eine Begründung dafür anführen<br />

dürfen, ohne dass jedoch eine Diskussion entsteht.<br />

Die Meinungen aller TeilnehmerInnen<br />

werden respektiert.<br />

Verwandte Themen und Rechte: Recht auf<br />

Meinungsfreiheit, jedes andere Menschenrecht<br />

Behauptungen<br />

• Wir haben eine moralische Verpflichtung,<br />

unser Wahlrecht zu nützen.<br />

• Wir sollten alle Gesetze achten, auch die<br />

unfairen.<br />

• Die einzigen Menschen mit Macht in einer<br />

Demokratie sind die PolitikerInnen.<br />

• Die Menschen bekommen jene AnführerInnen,<br />

die sie verdienen.<br />

• „In einer Demokratie hat jede/r das Recht<br />

repräsentiert zu werden, sogar die Trottel.“<br />

(Chris Patten, britischer Politiker und ehemaliger<br />

Gouverneur von Hongkong).<br />

• 51% einer Nation können ein totalitäres Regime<br />

errichten, Minderheiten unterdrücken<br />

und trotzdem demokratisch bleiben.<br />

• „Die Aufgabe aller StaatsbürgerInnen ist es,<br />

den Mund offen zu halten.“ (Günter Grass,<br />

Träger des Literaturnobelpreises).<br />

• „Das beste Argument gegen die Demokratie<br />

ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem<br />

Wahlberechtigten.“ (Winston Churchill,<br />

britischer Politiker und Autor).<br />

Beachten Sie: Sie können solche Behauptungen<br />

für jedes Menschenrecht finden. Die Behauptungen<br />

sollten aber so formuliert werden,<br />

dass sie die Äußerung verschiedener Meinungen<br />

provozieren.<br />

Quellen: Europarat. 2002. Compass – A Manual<br />

on Human Rights Education with Young<br />

People. Straßburg: Council of Europe Publishing;<br />

Susanne Ulrich. 2000. Achtung (+)<br />

Toleranz – Wege demokratischer Konfliktlösung.<br />

Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung.<br />

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