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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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4. Welche Verantwortung haben multinationale<br />

Konzerne, die ihre Waren in solchen<br />

Freihandelszonen produzieren?<br />

WAS MAN WISSEN MUSS<br />

1. Die Arbeitswelt im 21. Jahrhundert<br />

Neue Technologien, die Globalisierung und<br />

der weltweite Datenhighway haben das Potential,<br />

die Arbeitswelt tiefgreifender zu verändern<br />

als die industrielle Revolution. Die<br />

fortschreitende Industrialisierung im 20. Jahrhundert<br />

hat zum zunehmenden Niedergang<br />

der Landwirtschaft geführt, während die Bedeutung<br />

des Dienstleistungssektors gestiegen<br />

ist. Die Liberalisierung des Weltmarktes sowie<br />

die sogenannte Cyber-Revolution haben die<br />

Möglichkeiten innerhalb der globalen Wirtschaft<br />

immens erweitert.<br />

Diese neue globale Wirtschaft verlangt hoch<br />

spezialisierte DienstnehmerInnen, die ausgezeichnet<br />

ausgebildet, flexibel und hoch motiviert<br />

sind und sich schnell und effektiv den<br />

neuen Arbeitsmarktbedingungen anpassen<br />

können. Die ArbeiterInnen müssen im Lichte<br />

der sich ständig weiterentwickelnden Technologien<br />

und der strukturellen Veränderungen<br />

in der Lage sein, mit steigendem Stress und<br />

sich ständig ändernden Arbeitsbedingungen<br />

umzugehen. Immer mehr Menschen arbeiten<br />

Teilzeit, sind selbstständig oder mit instabilen<br />

Arbeitsbedingungen („prekäre Beschäftigungsverhältnisse“)<br />

konfrontiert. Die Globalisierung<br />

fördert soziale Unterschiede zwischen jenen,<br />

die Dank ihrer Ausbildung, ihrer Fähigkeiten<br />

und ihrer Mobilität in der Lage sind, die Vor-<br />

ARBEIT<br />

5. Welche Möglichkeiten haben KonsumentInnen,<br />

um derartige Produktionsbedingungen<br />

zu beeinflussen?<br />

teile der neuen Weltwirtschaft zu nutzen und<br />

sich zu integrieren, und jenen, die das nicht<br />

sind. Diese neuen Ungleichheiten und Unsicherheiten<br />

führen letztlich zu Spannungen<br />

zwischen den verschiedenen sozialen Schichten<br />

der Gesellschaft.<br />

Erhöhter Wettbewerb, Ergebnis der Liberalisierung<br />

des Handels und der Finanzsysteme,<br />

übt einen extrem hohen Druck auf Firmen<br />

aus, ihre Produktionskosten zu senken. Um<br />

dieses Ziel zu erreichen, senken viele Firmen<br />

die Kosten für den Faktor „Arbeit“, indem sie<br />

ihre Betriebe automatisieren und ArbeiterInnen<br />

teilweise überflüssig machen. Alternativ<br />

verlagern sie ihre Produktion in Niedriglohnländer.<br />

Um als Wirtschaftsstandort attraktiv<br />

zu bleiben, haben viele Länder ein Interesse<br />

daran, die Lohn- und Arbeitsstandards zu<br />

drücken. Allzu oft sind Ausbeutung, Zwangs-<br />

und Kinderarbeit die Folge. Das Phänomen<br />

„Globalisierung“ beeinträchtigt Menschen in<br />

allen Teilen der Welt, während die positiven<br />

Effekte nur einigen Wenigen zugute kommen.<br />

Regierungen haben immer weniger Einfluss<br />

und Möglichkeiten, die negativen Effekte der<br />

sinkenden Handelsschranken auszugleichen.<br />

Grund dafür sind hauptsächlich die neuen<br />

Global Players: die multinationalen Konzerne.<br />

Die soziale Dimension der Globalisierung<br />

wird in zunehmendem Ausmaß ein Hauptanliegen<br />

der internationalen Politik. Mehr<br />

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