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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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300 <strong>MENSCHENRECHTE</strong> IN BEWAFFNETEN KoNFLIKTEN<br />

Völkerrechts schützt die opfer des Konfliktes<br />

auf beiden Seiten. Es ist wichtig festzuhalten,<br />

dass humanitäres Völkerrecht einen Balanceakt<br />

zwischen zwei gegensätzlichen Konzepten<br />

darstellt: militärische Notwendigkeit einerseits<br />

und humanitäre Belange andrerseits.<br />

4. Durchsetzung und Überwachung<br />

Angesichts der Schwierigkeiten der Rechtsdurchsetzung<br />

in bewaffneten Konflikten<br />

mussten die StaatenvertreterInnen bei der<br />

Ausarbeitung der Verträge des humanitären<br />

Völkerrechts spezielle Umsetzungsmechanismen<br />

entwickeln. Damit konnten die bereits<br />

existierenden generellen Mechanismen des<br />

Völkerrechts den speziellen Bedürfnissen von<br />

opfern bewaffneter Konflikte angepasst werden.<br />

Jedoch können die generellen und speziellen<br />

Mechanismen auch zusammen nicht<br />

einmal ein Minimum an Schutz für die/den<br />

Einzelne/n bieten. Dies kann nur durch Training<br />

und Ausbildung gelingen, wobei jeder/<br />

jedem bewusst gemacht wird, dass der Feind<br />

in bewaffneten Konflikten immer noch ein<br />

Mensch ist, der Achtung verdient.<br />

Allgemein gibt es drei Strategietypen, welche<br />

die Umsetzung von humanitärem Völkerrecht<br />

sichern sollen:<br />

• Präventivmaßnahmen;<br />

• Maßnahmen zur Sicherung der Einhaltung<br />

während des Konfliktes;<br />

• repressive Maßnahmen.<br />

Präventivmaßnahmen<br />

Vertragsparteien der Genfer Konventionen,<br />

also fast alle Staaten weltweit, haben die Verpflichtung,<br />

humanitäres Völkerrecht soweit<br />

wie möglich zu verbreiten. Eine diesbezügliche<br />

Schulung der Streitkräfte reicht nicht aus:<br />

Die Zivilgesellschaft und die Jugend müssen<br />

ebenfalls über die humanitäre Perspektive<br />

eines bewaffneten Konfliktes aufgeklärt werden.<br />

Der unmittelbare Fokus des humanitären<br />

Völkerrechts richtet sich auf den Schutz<br />

des Lebens und der menschlichen Würde in<br />

bewaffneten Konflikten; jedoch werden diese<br />

Werte durch extensive Auslegung in all unseren<br />

Lebenslagen geschützt. Deshalb leistet<br />

humanitäres Völkerrecht, neben der Menschenrechtsbildung,<br />

einen einmaligen Beitrag<br />

zur „Citizenship“-Bildung auf lokaler, regionaler<br />

und internationaler Ebene. Ausbildung<br />

und Training müssen in Friedenszeiten begon-<br />

„Wir können sehen, wie leicht eine Person, egal welcher Nationalität,<br />

in der Psychologie der Brutalität gefangen ist, wenn sie in einen Krieg<br />

verwickelt wird. Solche Brutalität wird oft durch Hass auf Andere<br />

verursacht, wie sich in rassistischen Akten zeigt. Das grundlegendste<br />

Problem, das bei Kriegsverbrechen angesprochen werden muss, ist die<br />

tiefgründige Todesangst, die Soldaten erleben. Um diese Angst während<br />

des Krieges zu bewältigen, vertrauen diese Personen auf Gewalt,<br />

die wiederum ihre Moral schwächt und sich selbst als Ausbruch von<br />

Brutalität manifestiert.“ (Übersetzung)<br />

Yuki Tanaka, japanischer Gelehrter.

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