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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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170 RECHT AUF GESUNDHEIT<br />

keit der Menschenrechte durch die Erklärung,<br />

dass die AEMR eine Sammlung von Ideen darstellt,<br />

die alle Völker unter dem Konzept der<br />

menschlichen Würde anerkennen.<br />

Übung II. Zugang zu<br />

Medikamenten<br />

Teil I: Einleitung<br />

Der uneingeschränkte Zugang zu Medikamenten<br />

ist nicht für alle leidenden oder kranken<br />

Menschen weltweit sichergestellt. In Afrika<br />

beispielsweise sterben Millionen von Menschen,<br />

weil sie sich die lebensverlängernden<br />

oder zumindest leidensvermindernden Medikamente<br />

der großen Pharmakonzerne nicht<br />

leisten können. Aus diesem Grund sind einige<br />

Regierungen auf Druck von NGos dazu übergegangen,<br />

billigere Nachahmermedikamente<br />

(Generika) aus anderen Ländern einzuführen.<br />

Hiergegen wehrt sich nun wiederum die<br />

Pharmaindustrie, da sie ihre Eigentumsrechte<br />

verletzt sieht.<br />

Die folgende Übung simuliert einen Prozess,<br />

der im Jahr 2001 vor dem obersten Gerichtshof<br />

in Südafrika geführt wurde, nachdem<br />

führende Pharmakonzerne die Regierung und<br />

verschiedene NGos wegen der Verletzung ihrer<br />

Patentrechte verklagt hatten.<br />

Teil II: Allgemeine Information<br />

Art der Übung: Simulation<br />

Ziele: die Komplexität von Menschenrechten<br />

verstehen, gegensätzliche Forderungen abwägen<br />

Zielgruppe: Jugendliche und Erwachsene<br />

Gruppengröße: 15 bis max. 40<br />

Zeit: 2-3 Stunden<br />

Materialien: Prozessrollenkarten, Flipchartpapier<br />

und Stifte<br />

Vorbereitung: Prozessrollenkarten ausarbeiten<br />

Fertigkeiten: Kommunikationsfähigkeit, Empathie<br />

Teil III: Spezifische Information<br />

Beschreibung der Übung/Anleitung: Die/der<br />

GruppenleiterIn bringt den TeilnehmerInnen<br />

die Situation nahe, die dem folgenden Prozess<br />

zugrunde liegt: Auf Druck von verschiedenen<br />

NGos verteilt und verkauft die Regierung eines<br />

afrikanischen Landes billige Generika aus<br />

dem Ausland. Einige Pharmakonzerne sehen<br />

dadurch jedoch ihre Patentrechte verletzt und<br />

haben nun die Regierung und die NGos unter<br />

Verweis auf ihre Eigentumsrechte verklagt.<br />

Die TeilnehmerInnen teilen sich in vier Gruppen<br />

ein, von denen jede eine Partei des Prozesses<br />

darstellen wird. Anschließend verteilt die/<br />

der GruppenleiterIn die Prozessrollenkarten,<br />

und die einzelnen Gruppen bekommen etwa 20<br />

Minuten Zeit, um sich auf den folgenden Prozess<br />

vorzubereiten und ihre Positionen zu formulieren.<br />

Die vier Gruppen sollten auch jeweils<br />

eine/n SprecherIn benennen, die/der später die<br />

ausgearbeiteten Argumente vortragen wird.<br />

An dem fiktiven Prozess nehmen folgende<br />

Parteien teil:<br />

• RichterIn:<br />

wägt die vorgetragenen Argumente<br />

der anderen drei Parteien ab und gelangt<br />

schließlich zu einer Urteilsfindung.<br />

• VertreterInnen der Pharmaindustrie: sind<br />

an einer Umsatzsteigerung interessiert und<br />

wollen daher ihre Patentrechte nicht zugunsten<br />

Kranker abgeben.<br />

• FunktionsträgerIn der Regierung: die Regierung<br />

verteilt und verkauft die billigen Generika<br />

aus dem Ausland lediglich auf Druck<br />

der NGos. Im Grunde allerdings ist sie der<br />

gleichen Ansicht wie die Pharmakonzerne.<br />

• VertreterInnen von NGOs: haben Druck auf<br />

die Regierung ausgeübt, Generika zu verschenken<br />

oder billig zu verkaufen.<br />

Während sich die Gruppen vorbereiten, sollte<br />

der Raum für den anschließenden Prozess<br />

vorbereitet werden. Anschließend nehmen die<br />

Gruppen ihre Plätze ein, die/der RichterIn begrüßt<br />

alle VertreterInnen und bittet nun jede<br />

einzelne Gruppe, ihre Position und Argumen-

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