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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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370 DEMoKRATIE<br />

trophen, korruptem Regierungshandeln<br />

und anderen Hindernissen für ein Leben<br />

in Gerechtigkeit, Solidarität und Chancengleichheit<br />

für alle.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen, dass<br />

nur gleiche, freie und demokratische Partizipation<br />

im politischen, sozialen und<br />

wirtschaftlichen Leben eines Staates oder<br />

einer Gemeinschaft Menschliche Sicherheit<br />

fördern kann. Nur die volle Garantie<br />

der Menschenrechte, partizipatorischen<br />

Regierungshandelns, der Rechtsstaatlichkeit,<br />

nachhaltiger Entwicklung und<br />

gleichen Zugangs zu Ressourcen kann<br />

garantieren, dass sich die Menschliche Sicherheit<br />

von einem neuen diplomatischen<br />

Paradigma hin zu einer breiten Basis für<br />

demokratische Beschlussfassung und internationaler<br />

Kooperation entwickelt.<br />

2. Definition und<br />

Beschreibung des Themas<br />

Was ist Demokratie, und wie<br />

hat sie sich entwickelt?<br />

Die Demokratie ist eine Form der Regierung, in<br />

der sich die Macht des Staats durch das Volk<br />

ergibt. Das Wort „Demokratie“ hat seinen Ursprung<br />

in den altgriechischen Worten demos<br />

(Volk) und kratos (Macht, Herrschaft). Die<br />

Prinzipien der modernen Demokratie haben<br />

sich nach und nach aus der calvinistischen<br />

religiösen Bewegung entwickelt, besonders<br />

in Schottland, England und Holland. Dort begannen<br />

die Gemeinschaften nicht nur die religiösen<br />

Ideen der Calvinisten zu unterstützen,<br />

sondern auch deren politisches Gedankengut.<br />

Die Philosophie der Freiheit und Gleichheit für<br />

alle wurde während der Phase der Aufklärung<br />

weiter entwickelt und somit zu einem der<br />

„Meine Auffassung von<br />

Demokratie ist, dass in ihr der<br />

Schwächste dieselben Möglichkeiten<br />

hat wie der Stärkste.“<br />

Mahatma Gandhi. 1948.<br />

Kernelemente der Demokratie.<br />

Der erste moderne demokratische Staat wurde<br />

in den USA geschaffen; der erste auf demokratischen<br />

Grundlagen basierende europäische<br />

Staat war Frankreich nach der französischen<br />

Revolution.<br />

Nach 1945 verbreitete sich die liberale westliche<br />

Demokratie sowohl in Europa als auch in<br />

anderen Teilen der Welt. Sie ersetzte in vielen<br />

Fällen die ursprünglichen autoritären Regierungsformen.<br />

Seit dem Ende der faschistischen<br />

Regierungen scheint es, als ob die Krise der Demokratie<br />

im 20. Jahrhundert überwunden wäre.<br />

Der lange und schwierige Prozess der Dekolonialisierung,<br />

in dem das Recht auf Selbstbestimmung<br />

durch die westlichen Staaten anerkannt<br />

wurde, brachte schließlich auch zahlreichen<br />

ehemaligen Kolonien demokratische Regierungsformen.<br />

Auch die Diktaturen in Spanien,<br />

Portugal, Griechenland, Argentinien und Uruguay<br />

entwickelten sich in den letzten Jahrzehnten<br />

alle zu Demokratien. Es scheint, als ob sich mit<br />

dem Fall der Berliner Mauer im Jahre 1989 und<br />

dem Ende des stalinistischen Systems in Zentral-<br />

und osteuropa die Demokratie tatsächlich<br />

durchgesetzt hätte. Nicht alle Länder jedoch,<br />

die sich formal zur Demokratie als Regierungsform<br />

bekannt haben, respektieren die demokratischen<br />

Prinzipien oder „leben“ Demokratie in<br />

der Praxis. Diese eher paradoxe Entwicklung<br />

verdeutlicht die Notwendigkeit einer Debatte<br />

über Demokratie und Demokratisierung.

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